Politik

Wulff: "Nie als Escort-Lady gearbeitet"

Jenseits des Protokolls" heißt die Biografie von Bettina Wulff, die seit Montag in deutschen Buchhandlungen erhältlich ist. Pünktlich zum vorverlegten Verkauf wurde bekannt, dass die 38-jährige Frau des über einen privaten Wohnungskredit gestolperten Ex-Bundespräsidenten, der im Februar zurücktreten musste, bereits mindestens 38 Unterlassungsklagen gegen Personen und Medien erwirkte, die ihr gerüchtehalber eine Vergangenheit im Rotlichtmilieu nachsagen.

Bettina googeln

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Wer Bettina Wulff im Internet aufruft, bekommt bei Google das Stichwort "Prostituierte" und dann "Escort" mitgeliefert. Google wird jetzt geklagt, doch Google denkt nicht daran, seine Suchmaschinen umzuprogrammieren. Bei Philipp Lahm, dem Fußballer, zum Beispiel schlägt die Suchmaschine als Stichwort gleich "schwul" vor.

Und das soll laut Google auch so bleiben, womit jeder Rufschädigung Tür und Tor geöffnet werden. Google sagt, man schlage diese Begriffe ja nicht selbst vor. Die angezeigten Begriffe spiegeln die tatsächlichen Suchbegriffe aller Nutzer wider. Eine gerichtliche Entscheidung wird mit Spannung erwartet.

Die üblen Gerüchte über das Vorleben von Bettina Wulff gibt es seit sechs Jahren. Sie wurden laut Süddeutscher Zeitungin Hannover angeblich von CDU-Parteifreunden gestreut, um Christian Wulff, dem damaligen Ministerpräsidenten von Niedersachsen, zu schaden. Die Links zu den Seiten, die auch von Klimawandel-Leugnern gestaltet wurden, wurden später in Berlin laut Bild-Zeitung sogar von CDU-Ministern weiterverbreitet.

Zum Kotzen

In ihrer Biografie schreibt die ehemalige First Lady im Kapitel "Die Gerüchte", das die Bild-Zeitung am Montag veröffentliche: "Mein Psyeudonym lautete also angeblich ,Lady Viktoria" und meine Wirkungsstätte soll ein Etablissement namens ,Chateau Osnabrück" gewesen sein." Und weiter: "Man kann gar nicht so viel essen, wie man kotzen möchte." Und dann ihr Dementi: "Ich habe nie als Escort-Lady gearbeitet."

Ausführlich schildert sie auch ihre Sorgen als Mutter: "Mein Sohn Leander ist nicht mehr so klein und selbstverständlich geht er auch ins Internet, googelt, und wenn er dann meinen Namen eingibt und als Erstes solche Begriffe liest ... dann finde ich das einfach so etwas von entsetzlich und beschämend. Für dieses Gefühl fehlen mir die Worte."

Besonders infam sei es für sie gewesen, als eine Freundin gemeint hätte, so eine Vergangenheit sei ja heutzutage schon tolerierbar. Das klingt wie eine doppelte Ohrfeige.

Bilanz der First Lady

"Ich habe abgenommen, fünf Kilo. Ich quäle mich seit eineinhalb Jahren mit Magenschmerzen herum, meine Augen wirken matt und müde, und meine Haut ist schlichtweg ein Desaster. Fast habe ich den Eindruck, dass sie mir sagen will: So, jetzt hast du jahrelang dein Gesicht in die Kamera gehalten, das haste nun davon. Ich mache jetzt mal einen auf rot, trocken und gereizt. Denn ich will das alles nicht mehr."

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