Politik

Wertvolle Neu-Bürger

Die Österreicher werden oft als "Vereinsmeier" belächelt. Aber in Wahrheit gibt’s nichts Besseres: Man tut, noch dazu meist ehrenamtlich, Gutes für die Gesellschaft, lernt fürs Leben, findet Freunde (und kommt nicht so leicht auf "blöde Gedanken", wie zum Beispiel Pfadfinder-Eltern gerne anmerken).

Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz verdient uneingeschränktes Lob, für solche Tätigkeiten auch junge Menschen mit – wie man so schön sagt – "Migrationshintergrund" zu gewinnen. In Wien ist das mittlerweile (mindestens) jeder zweite Jugendliche. Man könnte es auf die sehr polemische Kurzformel bringen: "Feuerwehr statt Muslimbruderschaft". Der junge Staatssekretär hat natürlich noblere und passendere Worte gefunden: "Dein Land braucht dich." Das ist gar nicht übertrieben. Wer wird in Zukunft seine Zeit für die Gemeinschaft unentgeltlich zur Verfügung stellen? Schlauer Nebeneffekt des Projekts: Es ist auch eine Positiv-Kampagne für die vielen bestens integrierten Zuwanderer.

In Wahrheit sollte ohnehin jeder, der die österreichische Staatsbürgerschaft anstrebt, mit ehrenamtlicher Arbeit Pluspunkte sammeln können. In anderen Ländern ist es durchaus üblich, dafür schneller eingebürgert zu werden. Wann ist auch Österreich so weit?