Politik

Schmieds Schlamassel

Nein, man soll Bildungsministerin Schmied nicht vorwerfen, spät die Notbremse  gezogen zu haben, ehe ein weiteres Vorhaben gegen die Wand fährt.  Aber die Zentralmatura verfehlt selbst mit einem späteren Start die wichtigsten Ziele. Hauptproblem ist, dass die Latte für schriftliche Prüfungen so tief gelegt wird, dass bequem (fast) alle drüberkommen. Das kann nur in einer Übergangsphase sinnvoll sein. Korrigiert werden die Arbeiten zudem von den eigenen Lehrern. Ein Witz! Nichts wäre so qualitätsfördernd wie eine externe Beurteilung. Aber das wurde ja schon bei den Bildungsstandards (Tests, ob Bildungsziele erreicht werden) tunlichst vermieden. Wie aber soll eine Schulverwaltung auf Probleme aufmerksam werden, wenn die Ergebnisse standardisierter Prüfungen Geheimwissen der jeweiligen Schulen – ja des jeweiligen Lehrers – bleiben?

Natürlich ist es sinnvoll, Teile der Matura zentral vorzugeben. Viele Staaten betrachten das als objektive Messung der Hochschulreife. Wer im angelsächsischen oder im skandinavischen Raum bestimmte Unis besuchen will, braucht dafür beste Schulnoten. Das erhöht die Lern-Motivation der Schüler beträchtlich. Bei uns bastelt man sich lieber Illusionen. Von einem vergleichbaren Niveau der Schulen sind wir Lichtjahre entfernt.

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