Politik

Österreicher in UN-Spitzenämtern

Die Nachricht war ebenso knapp wie überraschend: Peter Launsky-Tieffenthal wird zum Leiter der UNO-Presseabteilung und Untergeneralsekretär ernannt. Außenminister M­ichael Spindelegger sprach von einem "schönen Erfolg".

Mit Launskys Aufstieg ist ein weiterer Österreicher in die höchsten Reihen der Vereinten Nationen eingetreten. Er leitete bisher die Presseabteilung des A­ußen­minis­te­ri­ums und war schon an den Botschaften in W­ashington, Neu Delhi und Riad tätig. Doch seine neue Stellung ist auch für den erfahrenen Diplomaten "eine sehr große Herausforderung", wie er im Gespräch mit dem KURIER bestätigt – "schon allein vom Umfang her".

Launsky wird künftig eine Abteilung mit 700 Mitarbeitern in weltweit 63 Büros leiten. Er soll Generalsekretär Ban Ki-moon beim Informieren der Öffentlichkeit unterstützen und "so das Verständnis und auch die Wertschätzung der UNO-Arbeit stärken". Dabei setzen die Vereinten Nationen nicht mehr nur auf traditionelle Medien, sondern auch auf soziale Netzwerke. Als Untergeneralsekretär steht Launsky in der UNO-Hierarchie gleich unter Ban und dessen Stellvertreter und reiht sich somit in den engsten Mitarbeiterstab ein.

Große Konkurrenz

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"Ich freue mich über die große Auszeichnung und dass sich der Generalsekretär für mich entschieden hat. Das ist auch eine Anerkennung des österreichischen Engagements, etwa bei den friedenserhaltenden Maßnahmen und des UNO-Standorts Wien." Überraschend war für Launsky nur, dass er überhaupt in Erwägung gezogen wurde – eigentlich sollte er Botschafter in Indien werden. Mit Unterstützung von Außenminister und Bundespräsident hat sich der Diplomat in einem drei Monate dauernden Auswahlverfahren gegen etwa 100 Bewerber aus der ganzen Welt durchgesetzt. Mit seinem neuen Posten nimmt Launsky-Tieffenthal den Platz als ranghöchster Österreicher bei den Vereinten Nationen ein.

Der 57-jährige Thomas Stelzer trägt den sperrigen Titel "Beigeordneter Generalsekretär für Politik-Koordination und interinstitutionelle Angelegenheiten der UNO". Er ist für wirtschaftliche und soziale Entwicklung im Rahmen der UN und für die Umsetzung der Millenniumsentwicklungsziele zuständig. Zudem stimmt er die Arbeit der 27 Teilorganisationen aufeinander ab.

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Österreichs früherer Vertreter bei der UNO, Thomas Mayr-Harting, ist heute Botschafter der gesamten EU bei den Vereinten Nationen, einer der wichtigsten Posten des Europäischen Auswärtigen Dienstes. 2009 und 2010 saß er für Österreich auch im Sicherheitsrat, einen Monat lang war er dessen Präsident. Jedes Jahr werden fünf der insgesamt zehn nicht-ständigen Sitze für zwei Jahre neu vergeben. Für sein Engagement in dieser Rolle wurde Mayr-Harting in Frankreich zum Ritter der Ehrenlegion geschlagen.