Lkw-Lenker müssen zur Nachschulung
Von Elias Natmessnig
Der 10. September 2013 ist für viele Busfahrer ein Stichtag. Bis dahin müssen sie eine von der EU verordnete Weiterbildung nachweisen, ansonsten müssen sie ihren Bus stehen lassen. Ein Jahr länger haben Lkw-Fahrer Zeit für die verpflichtende Schulung. Doch bisher wurde von den Transport-Unternehmern kaum Notiz von der Verordnung genommen.
Zeit wird knapp
Erst 13 Prozent aller Lenker haben bis dato die Weiterbildung abgeschlossen. Der Großteil davon sind Buslenker. "Für alle anderen wird es mittlerweile knapp", sagt Werner Fichtinger, Geschäftsführer der Fahrschule Easy Drivers Experts. Insgesamt müssen 130.000 Lkw-Lenker und 10.000 Buschauffeure zur Nachschulung. Fichtinger schätzt, dass 40.000 Kurse nötig sein werden, um alle Fahrer weiterzubilden.
Wer zu lange wartet, könnte keinen Kurs mehr bekommen. Fichtinger hat hierfür eine Lösung. Mittels E-Learning-Software können viele Lerninhalte bei seiner Fahrschule auch am Computer erarbeitet werden. Voraussetzung ist nur ein Internetanschluss.
Fünf Module im Ausmaß von 7 Stunden gilt es zu absolvieren, die Module "Wirtschaftliches Fahren" und "Ladungssicherung" müssen allerdings in einem praktischen Kurs gelernt werden.
Schwarze Schafe
Die Kurs-Kosten – im Schnitt 800 Euro – müssen die Unternehmer tragen, dazu kommt der Ausfall des Fahrers für diese Zeit. Viele Unternehmer scheuen daher noch eine frühe Investition, für einen Lenker, der in zwei Jahren vielleicht nicht mehr für sie fährt.
"Sicherlich gibt es viele, die nicht so sauber arbeiten und einfach abwarten", sagt Lkw-Unternehmer Harald Wenzl. Er hat 100 Fahrer, die meisten haben die Schulung schon absolviert. Wenzel übt auch Kritik an der Weiterbildung: "Ich sehe Kurse zur Sicherheit und wirtschaftliches Fahren ein, aber dass ein Lenker genau wissen muss, wie ein Partikelfilter funktioniert, ist doch übertrieben."