Politik

Lernen ohne Ende: Bildungskarenz bleibt

Das Publikum ist zufrieden, das Programm wird wegen des Erfolges verlängert: Am Dienstag wird die Bundesregierung die Bildungskarenz dauerhaft verankern. Das derzeitige Modell wäre Ende 2011 ausgelaufen, im Ministerrat soll die unbefristete Verlängerung beschlossen werden. Weiterhin können also Angestellte (mindestens ein Jahr im Betrieb) mit der Zustimmung des Arbeitgebers für einen Zeitraum von zwei Monaten bis zu einem Jahr in Karenz gehen, um sich fortzubilden - und in dieser Zeit Weiterbildungsgeld in der Höhe des Arbeitslosengeldes beziehen.

Die Bildungskarenz wurde schrittweise attraktiver gestaltet: 2008 wurde das Weiterbildungsgeld deutlich erhöht, 2009 wurde die Mindestdauer der Karenz von drei auf zwei Monate herabgesetzt. Eine Evaluierung des Instituts für Höhere Studien attestiert positive Effekte; die Aufwertung schlägt sich im Zustrom Lernwilliger nieder: 2010 waren 16.000 Personen im Schnitt fünf Monate in Karenz, heißt es aus dem Büro von Michael Spindelegger (ÖVP). Der Vizekanzler hatte bereits im Mai die unbefristete Verlängerung der Maßnahme gefordert. Dadurch werde die Arbeitslosigkeit bekämpft, so Spindelegger zum KURIER: "Sie wird für Sprachbildung genauso verwendet wie für die Nachholung der Meisterprüfung."

Und noch ein Vorteil in Krisenzeiten: Wer in Karenz ist, der scheint auch in keiner Arbeitslosenstatistik auf.

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