KHG: Luxus-Autos im Visier der Finanz
Von Maria Kern
Das ist alles ein Blödsinn. Das war ein normales Leasingauto. Es hat weder eine Geschenkannahme noch ein sonstiges Fehlverhalten von Karl-Heinz Grasser gegeben." So reagiert Anwalt Manfred Ainedter auf einen Standard-Bericht, wonach seinem Mandanten in seiner Amtszeit als Finanzminister vom Porsche-Konzern ein Sportwagen zur Verfügung gestellt worden sein soll.
Worum geht es? Die Finanzbehörden recherchieren, ob Grasser dem Staat – durch ein komplexes Firmen- und Stiftungsgeflecht – Abgaben vorenthalten hat. "Es besteht der Verdacht, dass 2,6 Millionen Euro an Steuern hinterzogen wurden", sagt ein Sprecher der Korruptionsstaatsanwaltschaft zum KURIER. Noch im Herbst soll es einen Abschlussbericht der Finanz geben. Möglich sei, dass es danach zu einer Teilanklage kommt.
Im Zuge dieser Prüfung gerieten laut News auch drei Fahrzeuge der Marke Porsche ins Visier der Ermittler. 2002 und 2003 soll KHG demnach einen Porsche Carrera 4 Cabrio pilotiert haben. Der Sportwagen sei ein Eigenimport gewesen, aus Grassers Konto-Verbindungen seien aber "weder eine Anschaffung bzw. Veräußerung des Fahrzeuges noch Leasingzahlungen ersichtlich". Die Finanz hege den Verdacht der Abgabenhinterziehung. Eine solche orten die Ermittler laut News auch bei zwei Porsche Cayenne, die Grasser 2005 und 2006 benutzt haben soll. Einen davon fuhr Grassers Ex-Verlobte zu Schrott. Zugelassen war das Luxus-Fahrzeug auf einen "Wahlonkel" Grassers – eine "Scheinhandlung" für die Ermittler.
Hat die Firma Porsche Grasser ein Auto überlassen? "Ich kann ausschließen, dass die Porsche Holding Salzburg Herrn Grasser einen Porsche zur Verfügung gestellt hat. Wenn, dann war das Porsche in Stuttgart, die wollen das aber nicht kommentieren, weil das ein laufendes Verfahren ist", sagte ein Sprecher der Porsche Holding zum KURIER. Für Grasser gilt die Unschuldsvermutung.
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Hintergrund
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