Politik/Inland

Waldner wird Sektionschef, Launsky verlässt UNO

Sebastian Kurz mag Überraschungen: Gestern hat er zwei Spitzenposten in seinem Haus neu besetzt. Die Kultursektion wird künftig Kärntens ÖVP-Landesrat Wolfgang Waldner leiten. Damit kehrt der Karriere-Diplomat und vorübergehende Landespolitiker zurück in sein altes Metier "Kunst und Kultur". Waldner wird damit Martin Eichtinger ablösen, der Botschafter in London wird.

Ein genauer Termin für die Übergabe der Kultursektion wurde noch nicht bestimmt, es dürfte sich aber um den Sommer handeln.

Diese Entscheidung von Kurz kam für Kärntens ÖVP wohl zur rechten Zeit. Zuletzt machte sich unter in der Volkspartei im südlichen Bundesland Unmut über Waldner bereit, weil er nicht sagen wollte, wann er dem designierten Parteichef Christian Benger Platz machen werde. Am 10. März wurde Waldner aus seinem Amt gehievt; er versprach damals eine "ordnungsgemäße Übergabe".

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Ein neues Kapitel in seiner steilen Karriere wird Spitzendiplomat Peter Launsky-Tieffenthal aufschlagen. Laut Außenministerium wird er "so rasch wie möglich" von New York nach Wien zurückkehren und hier die Sektion für Entwicklungszusammenarbeit übernehmen. Ursprünglich hätte diesen Job Alexander Schallenberg machen sollen, er leitet jetzt aber den Planungsstab, den Thinktank von Außenminister Kurz.

Launsky-Tieffenthal war bisher UNO-Untergeneralsekretär und damit der höchster Österreicher in den Vereinten Nationen. Am Sitz der UNO am East River hat er rund 730 Mitarbeiter gehabt und war hier seit Sommer 2012 für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der weltweit tätigen Organisation zuständig. Launsky-Tieffenthal gehörte dem engsten Mitarbeiterstab von UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon an.

Zuvor war er seit 2007 bis zu seinem Wechsel nach New York Chef der Presseabteilung des Außenministeriums in Wien.

Angeblich macht Launsky-Tieffenthal das gute Klima im Außenministerium unter Sebastian Kurz Appetit auf die Rückkehr und auf neue Herausforderungen.

Einfach wird seiner Job in der Sektion für Entwicklungszusammenarbeit nicht. Das ohnedies geringe Budget dürfte weiter gekürzt werden. NGOs sind bereits im Streitmodus. Aber Launsky-Tieffenthal ist ein Kommunikationstalent und wird notwendige Einsparungen und mehr Effizienz gut vermitteln können.