Politik/Inland

Wahlkampf: Kern geht mit Video auf Charmeoffensive

Seit Christian Kern (SPÖ) Ende Jänner gesagt hat, "95 Prozent der Politik bestehen aus Inszenierung", wird er den Satz nicht mehr los. Nun scheint der Bundeskanzler im Vorwahlkampf um Authentizität bemüht zu sein. Er veröffentlichte am Freitagmorgen auf seinem Facebook-Profil ein privates Video mit dem Titel "Miteinander kommen wir weiter".

Die wichtigsten Lebensstationen des 51-Jährigen werden mit Film- und Bildmaterial nachgezeichnet, von seiner Kindheit in Simmering, über seine Zeit als ÖBB-Chef, bis zu Auftritten als Bundeskanzler mit Papst und Merkel. Kern weist unter anderem auf seine Arbeiterklassenherkunft hin, und sagt über das Aufwachsen bei seinen Eltern: "Es gab viel Liebe und wenig Geld."

Emotional und mit pathetischer Musik unterlegt, versucht das Video eine möglichst breite Zielgruppe anzusprechen. Zahlreiche Verweise auf Chancengleichheit, Bildung ("Meine Mutter hat damals Berge versetzt, damit ich eine gute Ausbildung bekomm'") oder Bruno Kreisky lassen sozialdemokratische Themen in den Fokus rücken. Ein Parteilogo sucht man in dem Video allerdings vergeblich.

Kinder und Gaberln

Kern setzt sich volksnah in Szene, versucht sich wie einst Amtsvorgänger Viktor Klima beim Gaberln mit dem Fußball. Er gaberlt gut, aber auch nicht zu gut.

Auch Privates kommt nicht zu kurz: Der Kanzler öffnet sein Familienalbum und zeigt sich im österreichischen Teamtrikot beim Fußballschauen mit seinen drei Söhnen aus erster Ehe, als Bub in der Volksschule und mit seinen Eltern. Das Video zeigt auch ein Familienfoto mit seiner neugeborenen Tochter.

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Die konzentrierte Charmeoffensive dürfte am kommenden Sonntag mit weiteren Einblicken ins Privatleben fortgeführt werden: Da ist Kern imORF-RadioÖ3bei Claudia Stöckls Talk-Sendung "Frühstück bei mir" zu Gast.