Wie die Liste Pilz zum "neuen Grün" werden kann
Von Evelyn Peternel
Am Sonntagabend sang er als "Prinz Pezi" die Nummer "Baby, baby, balla balla", am Montag musste sich Peter Pilz wieder ein bisschen seriöser geben: Die Beratungen darüber, wie es nach dem Einzug ins Parlament weitergehen, standen da an.
Die Fragen, die sich die sieben bis acht starke Mannschaft von Peter Pilz stellen muss, sind vorerst strukturelle: Die Verträge jener Mitarbeiter, die für den Ex-Grünen den Wahlkampf geführt haben, waren zum Großteil befristet, und auch für den Parlamentsklub fehlen natürlich Leute. Möglich, dass man da Mitarbeiter von den Grünen, die es ja aller Voraussicht nach nicht mehr in den Nationalrat schaffen werden, übernehmen kann – sie sind nicht bei der Partei, sondern im Parlament beschäftigt.
Neuer Name?
Was die weitere Zukunft angeht, so gibt man sich abwartend – eine Klausur Ende dieser oder Anfang nächster Woche soll inhaltlich Klarheit bringen, auch eine Namensänderung steht im Raum. In puncto Landtagswahlen ist Pilz zurückhaltend: "Wir sind keine Partei, haben also auch keine Landesorganisationen", sagt er; bei den vier anstehenden Wahlen 2018 werden man darum auch "nicht von sich aus" antreten. Wenn Interessenten kämen – was in Tirol und Niederösterreich bereits der Fall war –, seien Kooperationen denkbar.
Die Idee einer Zusammenarbeit mit den Grünen, wie sie der steirische Landessprecher Lambert Schönleitner gegenüber dem KURIER angedacht hat – "ein Bündnis" ist für ihn auf Landesebene vorstellbar – , ist für Pilz ein "erfreuliches Signal". Nichtsdestotrotz hält er daran fest, dass Initiativen auf Landesebene ihn "nichts angehen", das würden "die traditionellen Parteien noch immer nicht verstehen."
Würden sich Interessenten finden, die bei ihm andocken, könnte er seiner Ex-Partei sicherlich erneut Schaden zufügen kann. In Wien-Neubau, wo die Grünen ihre größten Verlust hinnehmen mussten, schaffte er 12,1 Prozent.