Politik/Inland

VdB: "Die kleine Welt, in der die große ihre Probe hält"

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Es sind schwarz-weiß-Fotos, die zeigen, wie durchwachsen die Beziehung zwischen Israel und Österreich war. Mit der Betonung auf war, denn die Fotos die Martin Weiss, Österreichs Botschafter in Israel, im renommierten "The King David Hotel" in Jerusalem zu Beginn des Staatsbesuches zeigt, gehören der Vergangenheit ein.

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Rückblick: 1973 nehmen zwei arabische Terroristen aus einem Zug mit jüdischen Auswanderern vier Geiseln. Der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky erreicht das unblutige Ende der Geiselnahme unter der Bedingung, das Durchgangslager Schönau (NÖ) zu schließen. In Wien fordert Israels Regierungschefin Golda Meir die Rücknahme dieser Entscheidung. Ohne Erfolg. Die Folge: Zwischen 1977 und 1982 finden keine offiziellen Besuche mehr statt. Auch in der Ära Waldheim und während der ersten ÖVP-FPÖ-Regierung liegen die Beziehungen auf Eis. Erst seit 2004 gibt es wieder einen ständigen Botschafter Israels in Österreich.

 

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Heute sprechen politische Beobachter wie beteiligte Politiker von der besten Beziehung, die beide Länder je miteinander hatten. Die ÖVP-FPÖ-Koalition sei gar die am meisten "pro-israelische" von allen österreichischen Regierungen  - wiewohl es seitens der israelischen Regierung einen aufrechten Boykott gegen FPÖ-Regierungsmitglieder ob antisemitischer Äußerungen gibt. Doch davon ist am Sonntag vorerst keine Rede.

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Mit Ehefrau Doris Schmidauer, Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck, Bildungsminister Heinz Faßmann, WKO-Vizepräsidentin Martha Schulz, dem Präsidenten der israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, und einer Delegation aus dem Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturbereich besucht Van der Bellen die Altstadt von Jerusalem. Begleitet von einem Tross an Sicherheitsleuten und Journalisten. 

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Nach der Besichtigung der Grabeskirche, der Erlöserkirche und der Klagemauer spricht Van der Bellen im österreichischen Hospiz "dem Gästehaus der Superlative" über Israel und im Speziellen Jerusalem. Über eine Stadt "die niemanden kalt lässt". Eine Stadt, die in ihm jedes Mal eine "Mischung aus Spannung und Besorgtheit" auslöst. Eine Stadt, die für Christen, Juden und Muslime eine heilige Stadt ist. "Wir Österreicher sind mit dem Satz: Österreich, das ist die kleine Welt, in der die große ihre Probe hält sehr vertraut. Jerusalem ist auch so eine Welt. Es wäre doch etwas Wunderbares, wenn es gerade hier in Jerusalem, dem Ort, der drei Weltreligionen heilig ist, gelänge, Frieden zu schaffen."

Am Montag wird Bundespräsident Van der Bellen erst mit Amtskollegen Reuven Rivlin zusammentreffen ehe er die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besuchen wird. Ebenfalls geplant ist ein Arbeitsgespräch mit Premierminister Benjamin Netanyahu.