Politik/Inland

Uni-Sommersemester wird Mix aus Distanz- und Hybrid-Lehre

Wissenschaftsminister Heinz Faßmann spricht vor Beginn des Sommersemester 2021 ein Lob an alle Lehrende und Lernende aus. Wider Erwarten sei die Zahl der Prüfungen an den Universitäten gestiegen, die Drop-Out-Quote gesunken. Geht es nach einer Umfrage unter Studierenden, so hat ein Drittel Schwierigkeiten sich zu organisieren, 40 Prozent haben Probleme, sich zu motivieren. 23 Prozent geben an, die ECTS-Punkte nicht erreichen zu können.

Ein Drittel der Studierenden spricht sich für mehr Präsenzlehre aus. Diese wird vorerst allerdings, so Faßmann, eher an Kunstuniversitäten und in Studien, die Laborarbeit bedingen, möglich sein.

Eintrittstesten an Universitäten

Nach Ostern, also in der zweiten April-Woche, sollen Eintrittstests an Hochschulen und Fachhochschulen - wie derzeit an Schulen - vermehrt zum Einsatz kommen. 20 Millionen Euro sollen für die Corona-Maßnahmen aus dem vorhandenen Uni-Budget verwendet werden. Es handle sich nicht um "fresh money", wie der Wissenschaftsminister betont.

Derzeit werde vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung eine entsprechende neue Gesetzesgrundlage ausgearbeitet. Das Ziel "Mit regelmäßigen Corona-Testungen soll sichergestellt werden, dass Infektionen aufgespürt werden und Betroffene die Universitäten und Hochschulen gar nicht erst betreten", heißt es in einer Aussendung des Ministeriums.

Wiewohl überall getestet werden soll und die Universitäten über große Lehrsäle verfügen, sei eine dauerhafte Präsenzlehre für alle Studenten vor Ort nicht möglich. Grund seien die zu engen Zugänge zu den Sälen. Bibliotheken, Lesesäle und Lernzonen sowie freie Hörsäle sollen wieder zugänglich gemacht werden.

Was Prüfungen und deren Modalitäten betrifft, so hält das Ministerium fest:

Keine „Massenvorlesungen“: Diese werden angesichts der erwartbaren Infektionslage auch im Sommersemester 2021 nicht möglich sein.

Kein automatisches Belassen von Präsenzprüfungen, weil die Umstellung auf die alternative, digitale Variante mehr Arbeitsaufwand mit sich bringen würde.

Keine unverhältnismäßigen Hausarbeiten: Insbesondere bei der Durchführung von Online-Prüfungen und bei verstärktem Selbststudium hat sich teilweise gezeigt, dass das Arbeitspensum zuweilen falsch eingeschätzt und dadurch in den vergangenen Monaten deutlich erhöht wurde.

Kein unverhältnismäßiger Zeitdruck bei digitalen Prüfungen, um allfälliges Schummeln zu vermeiden, vor allem auch bei Open-Book-Prüfungen.

Keine Prüfungsverschiebungen auf unbestimmte Zeit.

Mehr psychologische Hilfe für Studenten

Um Studenten mit psychischen Belastungen zu helfen, werde es 15 zusätzliche psychologische Berater österreichweit geben. Wähernd der Pandemie habe der Bedarf an psychologischen Einzelberatungen um 25 Prozent zugenommen.

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Sabine Hanger, Bundesvorsitzende der ÖH, sagt: "Niemand muss sich schämen, wenn es ihm oder ihr schlecht geht. Mein Appell: Nutzt dieses Angebot." Distance-Learning könne die Lehre an Uni, Fachhochschule oder Bildungshochschule nicht ersetzen.