Politik/Inland

Umfrage: Welches Zeugnis geben Sie den SPÖ-Ministern?

Ob es Gerhard Zeiler, Christian Kern oder ganz jemand anders wird: Der neue Bundeskanzler wird nicht umhin kommen, eine Regierungsumbildung vorzunehmen. Schon allein, um Macherqualitäten zu zeigen. Dazu kommt, dass nicht alle SPÖ-Minister als wirklich perfekt in ihrem Job wahrgenommen werden. Deshalb möchten wir Ihnen die Chance geben, den neuen SPÖ-Chef zu unterstützen - wie beurteilen Sie also die Performance der einzelnen SPÖ-Minister?

Hans Peter Doskozil:

Der - nach Amtszeit - Jüngste aus der SPÖ-Ministerriege. Er hat nach dem Abgang des grandios gescheiterten Präsidentschaftskandidaten Rudolf Hundstorfer und der damit einhergehenden Rochade im SPÖ-Regierungsteam das Verteidigungsressort übernommen. Er wurde einer breiteren Öffentlichkeit bekannt als burgenländischer Landespolizeidirektor, kurz nachdem ein LKW mit 71 toten Flüchtlingen bei Parndorf gefunden wurde. Der Niessl-Vertraute ist die Personifizierung des neuen, harten SPÖ-Asylkurses, und gilt an sich als einer jener, die sich nicht um ihren Job sorgen müssen.

Gabriele Heinisch-Hosek:

Die Frauen- und Bildungsministerin hatte es nicht einfach. Die ehemalige Lehrerin steht jenem Ressort vor, über das die Regierungsparteien vermutlich am häufigsten streiten: Bildung. Dennoch: Die Lage an den Schulen ist dramatisch und deshalb wackelt wohl auch der Job der Ministerin. Sie wurde 2008 unter der Regierung Faymann I angelobt und ist damit eine der längstdienenden unter den aktuellen SPÖ-Ministern.

Gerald Klug:

2013 wurde der ehemalige Bundesrat überraschend zum Nachfolger von Verteidigungsminister Darabos gekürt; damals war er ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Allzusehr hat sich das nicht geändert. Im Zuge der jüngsten Rochade wurde er zum Infrastrukturminister ernannt. Klug galt im Verteidigungsministerium als Ablösekandidat, im neuen Ressort sitzt er noch zu kurz, um wirklich Entscheidendes zu leisten. Muss sich eher fürchten.

Sabine Oberhauser:

Die Ärztin war Vize-Präsidentin des ÖGB, bevor sie 2014 Alois Stöger im Gesundheitsressort ablöste. Dass sie Gewerkschafterin ist, verschafft ihr schonmal einen gewissen Startvorteil, was ihr Verbleiben im Amt betrifft. Sie hat unbestritten Fachkompetenz für ihr Ressort; und gilt als eine von jenen, die solide Arbeit leisten und auch innerhalb der Regierung als beliebt.

Josef Ostermayer:

Dass der Kanzleramtsminister und enge Faymann-Vertraute in der Regierung bleibt, wäre fast schon erstaunlich. Er gilt als absolut loyal zum ehemaligen Kanzler Werner Faymann. Abseits dessen hat er die Ressorts Kultur und Medien zu verantworten; allzuviel ist über seine Amtszeit nicht bekannt - eine Reform der Presseförderung ist beispielsweise seit Jahren ausständig.

Alois Stöger:

Er gilt als eher trocken und langweilig, schon seine Bestellung zum Gesundheitsminister 2008 hat für Erstaunen gesorgt. Der seit der Rochade Anfang des Jahres aktuelle Sozialminister war davor schon Gesundheits- und Infrastrukturminister. In beiden Positionen galt er als Ablösekandidat, selbiges gilt jetzt wieder. Aber Alois Stöger hat eben schon vieles politisch überlebt.