Politik/Inland

Erschreckende Bilder aus Traiskirchen

Aktuell halten sich im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen rund 3.200 Flüchtlinge auf, 900 von ihnen haben keinen fixen Schlafplatz im Gebäude oder in einem Zelt. Sie müssen etwa in Gängen oder im Freien übernachten, bestätigt das Innenministerium. In Sozialen Medien kursieren nun Fotos, die die erschreckenden Zustände dokumentieren. Das Team der ORF-Religionssendung Orientierung hat diese Fotos zugespielt bekommen und diese auf der Facebook-Seite veröffentlicht.

Die Grünen und die NEOS haben sich am Dienstag einmal mehr empört gezeigt. "Es muss endlich gelingen, nutzbare Bundesgebäude und Kasernen zu öffnen und mit mobilen Wohneinheiten, also bewohnbaren Containern, dieser Schande in Traiskirchen ein Ende zu setzen", forderte die Grüne Mandatarin Alev Korun.

"Schande für Österreich"

"Es ist wahrlich eine Schande für Österreich, dass Hilfe suchende Menschen bei brütender Hitze in einem völlig überlaufenen Lager im Freien schlafen müssen. In einem Land wie Österreich darf so etwas nicht sein", meinte auch NEOS-Abgeordneter Nikolaus Scherak. "Diese Bundesregierung ist rücktrittsreif."

Erst vor kurzem hat das Monatsmagazin Datum Bilder aus dem Erstaufnahmezentrum veröffentlicht. Auch auf diesen war die völlige Überlastung in Traiskirchen ersichtlich.

Alle Inhalte anzeigen Alle Inhalte anzeigen

1.080 Flüchtlinge sind derzeit - trotz brütender Hitze in Österreich - in Zelten untergebracht: Wie das Innenministerium Dienstagnachmittag mitteilte, leben 480 Menschen in Zelten in Traiskirchen, 218 am Gelände der Landespolizeidirektion Oberösterreich, 219 am Areal der Salzburger Landespolizeidirektion und 57 in der Zeltstadt in Thalham.

In den neuesten Zelten in Krumpendorf am Wörthersee fanden bisher 45 Flüchtlinge eine Unterkunft, in jenen in Eisenstadt 61, wobei die 160 Plätze im Laufe des Tages voll werden sollen.

Bald feste Quartiere

Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP) haben sich heute am Rande des Ministerrates zuversichtlich gezeigt, dass die Zeltstädte zur Unterbringung von Flüchtlingen bald durch feste Quartiere ersetzt werden können.

Weiterführende Artikel