Tirol-Wahl: „Der ÖVP würde einmal die Oppositionsbank guttun“
Von Martin Gebhart
Die Liste Fritz ist derzeit mit zwei Abgeordneten im Tiroler Landtag vertreten. Wenn es nach den Umfragen geht, dann wird diese vom ehemaligen Arbeiterkammerpräsidenten Fritz Dinkhauser gegründet Abspaltung der ÖVP am 25. September zulegen. Spitzenkandidatin Andrea Haselwanter-Schneider ist auch sehr zuversichtlich, bremst im KURIER-Interview auf SchauTV dennoch: „Ich vergleiche das immer mit einem Skirennen und sag, in der Zwischenzeit hat noch keiner ein Rennen gewonnen. Abgerechnet wird dann im Ziel.“
Wobei sich die Liste Fritz ganz genau ansehen wird, wem sie ihre Stimmen bei der Kür für den nächsten Landeshauptmann gibt. Sehr viel Skepsis besteht gegenüber der ÖVP und deren Spitzenkandidaten Toni Mattle. Einerseits habe Noch-Landeshauptmann Günther Platter zwar die Zusammenarbeit angekündigt, politisch aber nie gelebt. Anderseits: „Der ÖVP würde es sehr guttun, wenn sie einmal auf der Oppositionsbank sitzen würde, weil ich glaube, diese Partei versteht nur eine Sprache, die der Wählerinnen und Wähler. Sie könnte sich nach 77 Jahren an der Macht ein bissl ausruhen und wieder zur Besinnung kommen.“
Die Themen, mit denen die Liste Fritz in den Wahlkampf gegangen ist, sind: Pflege, Gesundheit, Teuerung, Wohnen, Ausverkauf der Heimat, saubere Politik, Transparenz, Kontrolle. Das leistbare Wohnen und der Ausverkauf von Grundstücken wären ein ganz besonderes Problem. Haselwanter-Schneider: „Es gibt da ganze Bezirke in Tirol, die betroffen sind. Ich spreche nur den Bezirk Kitzbühel beispielsweise an, wo viele Menschen auf uns zukommen und sagen, unsere Kinder können hier eigentlich überhaupt nicht mehr leben, die müssen wegziehen, weil man sich das Wohnen nicht mehr leisten kann.“ Mittlerweile würden schon eigene Kontrollorgane eingesetzt, um illegale Freizeitwohnsitze aufzuspüren.
Schutz der Gletscher
Für wen die Liste Fritz nach der Wahl die Hand heben wird, wenn es um den Landeshauptmann geht, lässt Andrea Haselwanter-Schneider offen: „Mir geht das schon auf die Nerven. Der ganze Wahlkampf wird davon bestimmt, wer mit wem kann und mit wem nicht kann.“ Für die Liste Fritz werden es nicht Personen sondern Themen sein, die über Zustimmung oder Ablehnung entscheiden. Wobei man da auch gegenüber den Grünen so Bedenken hat. Diese hätten im Landtag gegen den Liste-Fritz-Antrag zum Gletscherschutz gestimmt.