Politik/Inland

"Strache will Mandat Dobernigs für die FPÖ"

Gerhard Dörfler, Harald Dobernig, Hannes Anton – drei wie Pech und Schwefel. „Der Partei wird es nicht gelingen, uns auseinanderzudividieren“, sagt Anton im KURIER-Gespräch. „Wir haben nur eine Bedingung, nämlich gemeinsam in den FPK-Klub aufgenommen zu werden.“

Anton, im Wahlkreis Villach FPK-Listenerster, ist ebenso wie Dörfler und Dobernig trotz des Wahldebakels nicht bereit, auf sein Mandat zu verzichten – damit verliert die FPK, wie berichtet, den Klubstatus. Anton beharrt: „Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen, bin vor der Wahl brav gelaufen“, sagt er. „Mir steht das Mandat zu.“

Dass sich FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache so massiv auf Dobernig einschießt („Er ist trotz Korruptionsvorwürfen nicht bereit, auf sein Mandat zu verzichten – das ist mehr als beschämend, das passt nicht mit Erneuerung zusammen“), hat für Anton folgenden Grund: Strache versuche, den Kärntner FPÖ-Obmann Christian Leyroutz im Landtag unterzubringen. „Das geht aber nur, wenn Dobernig auf sein Mandat verzichtet.“

Schwere Vorwürfe erhebt der „wilde“ Abgeordnete Anton auch gegen Neo-FPK-Chef Christian Ragger. „Der Wähler hat uns gesprengt, nur noch ein Felsen ist übrig geblieben“, sagt Anton. „Diesen Felsen zerschlägt jetzt Ragger mit einem Vorschlaghammer.“ Für ihn ist er daher „nicht der richtige Mann für eine Erneuerung“. Wer dann? „Matthias Krenn, Bürgermeister von Bad Kleinkirchheim und Vizepräsident der Wirtschaftskammer.“

„Schattenmann “

Für Anton ist Ragger „die verlängerte Hand von Kurt Scheuch, dem Ex-Chef der FPK. Wir haben zweieinhalb Stunden verhandelt“, schildert er, „da hat Christian gerade einmal zehn Minuten geredet, die andere Zeit nur der Kurt“. Scheuch wiederum sieht in Anton nur ein „Anhängsel Dörflers“.

Ob für die abtrünnigen drei Politiker alle Türen zu sind, darüber herrschen in der FPK verschiedene Ansichten. Für Klubobmann Gernot Darmann besteht weiter das Angebot, dem Klub beizutreten. Für Ragger gibt es zum Mandatsverzicht keine Alternative. Scheuch sagt, was er immer sagt: „Wir werden sehen, was am Ende heraus kommt.“