SPÖ Vorarlberg empört über neues Wirtschaftsbund-Magazin
Von Michael Hammerl
Es war ein Skandal, der Vorarlbergs Landespolitik durcheinander wirbelte: Im Frühjahr 2022 sorgte die Zeitung Vorarlberger Wirtschaft – herausgegeben von Vorarlbergs Wirtschaftsbund – für Schlagzeilen. Infolge einer Steuerprüfung musste der Wirtschaftsbund rund 100.000 Euro nachzahlen. Die Spitze des Vorarlberger Wirtschaftsbund trat zurück. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) verkündete im April 2022, dass die Zeitung eingestellt werde.
Vergangene Woche wurde bekannt: Der Vorarlberger Wirtschaftsbund plant nun ein neues Magazin. Es soll vierteljährlich und ohne Gewinnabsicht erscheinen. Zudem soll das Inseratenvolumen nur 15 Prozent des gesamten Druckwerkes ausmachen, kündigte der neue Wirtschaftsbund-Direktor Christoph Thoma (ÖVP) an.
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Es sei "skandalös", dass über das Magazin nun wieder Anzeigen gekeilt werden sollen, befindet Vorarlbergs SPÖ-Vorsitzender Mario Leiter zum KURIER: "Hier ist das Fingerspitzengefühl des Landeshauptmannes gefragt, dem Einhalt zu gewähren", appelliert er an Wallner. "Das ist der Elchtest, was in der ÖVP mehr zählt: Das Wort des Elches oder die Parteispendensammler im Wirtschaftsbund." Das Magazin habe dem Wirtschaftsstandort Vorarlberg massiv geschadet, meint Leiter.
Thoma reagierte bereits via Social Media auf die SPÖ-Kritik: "Das ist übrigens der Stil der SPÖ in Vorarlberg! Über etwas zu urteilen, das sie nicht kennen!" Er bedanke sich aber für die Werbung.