Politik/Inland

Wahlkampf-Start: ÖVP-Spitze in Wanderlaune

Die ÖVP-Ministerriege marschierte am Montagvormittag, angeführt von Parteichef Michael Spindelegger, vom Gasthaus Franzl im Holz hinauf zur Laudachseealm bei Gmunden. Das ist zwar nur eine rund einstündige Wanderung, aber es geht die meiste Zeit bergauf. Schwitzen gehört eben auch zum Wahlkampf.

Manche nutzten den Ausflug, um ihre Wadeln zu zeigen. Beatrix Karl hatte eine kurze Lederhose an, Reinhold Mitterlehner, Nikolaus Berlakovich und Reinhard Lopatka trugen ebenfalls kurze Hosen, die Ministerinnen Johanna Mikl-Leitner und Maria Fekter waren in dreiviertel langen Wandershorts gekleidet. Heiß war allen.

Vizekanzler Michael Spindelegger zog auf der Alm Hemd und Hose um, um bei der Pressekonferenz frisch und munter auszusehen. „Der Start der Sommertour ist unser Wahlkampfauftakt“, erläuterte der ÖVP-Obmann den Sinn des Marsches, der von einem rund 200-köpfigen Tross aus Journalisten und regionalen Politikern begleitet wurde. Inhaltlich hieß es: „Wir wollen weniger Steuern, mehr Wachstum, weniger Schulden , mehr ÖVP – und weniger SPÖ.“

Schwarzer Thinktank

Konkreteres war an diesem Montag noch nicht zu hören: Dabei war die ÖVP erst im vergangenen Jahr recht mutig: Spindelegger lud damals rund 300 kluge Köpfe aus Wirtschaft und Wissenschaft ein, um im Rahmen der Initiative „Unternehmen Österreich 2025“ Reformideen erarbeiten zu lassen.

In Sachen Bildungsreform (siehe auch Seite 3) präsentierte der Wissenschafter Markus Hengstschläger die Vorschläge: Etwa die Pflicht zur mittleren Reife inklusive einer Potenzialanalyse des Kindes. Oder flächendeckend verpflichtende Ganztagesschulen mit Nachmittagsbetreuung. Gefordert wurde aber beispielsweise auch, dass alle Staatsunternehmen wie Post, Asfinag oder auch ÖBB weitgehend privatisiert werden.

Es bleibt spannend, ob davon im Wahlkampf etwas übrig bleiben wird. Demnächst kommen auch neue Reformideen von der VP-nahen Plattform www.mein-anliegen.at.