Putin kommt am Samstag zur Hochzeit von Karin Kneissl
Der russische Präsident Wladimir Putin plant kurzfristig einen Österreich-Besuch. Am Samstag will er der Hochzeit von Außenministerin Karin (FPÖ) mit dem Unternehmer Wolfgang Meilinger in der Steiermark beiwohnen, wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch mitteilte. Dazu hat sich auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) angesagt.
Putin wird am Samstag nach Österreich reisen, bevor er am Abend (18.00 Uhr) die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel im Schloss Meseberg nördlich von Berlin trifft. Dabei soll es um den Syrien-Krieg, den Ukraine-Konflikt und Energie-Fragen gehen.
Genauer Ort noch nicht bekannt
Die Hochzeitsglocken sollen für die 53-jährige Kneissl und ihren 54-jährigen Lebensgefährten in der Steiermark läuten. Ein genauer Ort war zunächst nicht öffentlich bekannt. Zunächst hatte es geheißen, das Paar werde im Schloss Gamlitz heiraten. Nach Berichten, dass Kneissls und Meilingers Hochzeit in Gamlitz mit jener eines anderen Paares kollidieren würde, ließ die Ministerin wissen, dass man den Hochzeitsort verlegen werde. Kneissl wolle "keine Sonderstellung bei privater Feier", hieß es. "Es wird aber jedenfalls ein Ort in der Steiermark sein", betonte Kneissl.
Persönliche Einladung bei Putins Wien-Besuch
Kneissl habe den russischen Staatschef bei seinem Besuch in Wien im Juni persönlich eingeladen, teilte der Kremlberater Juri Uschakow mit. "Wir werden vorbeischauen und gratulieren", sagte der Politiker. Ob weitere Termine in Österreich geplant sind, war zunächst offen. Es wäre der zweite Besuch Putins in Österreich innerhalb weniger Wochen.
Die Außenministerin hatte Moskau im April besucht, in Begleitung ihrer Russland-Sonderbeauftragten Margot Klestil-Löffler. Mit ihrem verstorbenen Ehemann, dem früheren Bundespräsidenten Thomas Klestil, hatte sie ein sehr herzliches Verhältnis zum russischen Präsidenten. Im Februar 2004 schenkte Putin dem Ehepaar Klestil zwei Welpen seiner geliebten Labrador-Hündin Konni und wenige Monate später erwies Russlands Präsident seinem verstorbenen Amtskollegen Klestil in Wien die letzte Ehre. Die Karrierediplomatin Klestil-Löffler war nach ihrer Zeit als First Lady auch mehrere Jahre Österreichs Botschafterin in Moskau.
Bei Kneissls Moskau-Besuch hatte es Spekulationen über ein Treffen mit Putin gegeben, doch wurden diese von der Außenministerin auf mehrmalige Nachfrage dementiert. Die Visite war von Irritationen über Vermittlungsbemühungen Österreichs im Syrien-Konflikt überschattet, nachdem Kneissls russischer Amtskollege Sergej Lawrow öffentlich festgestellt hatte, dass er keine Vermittlerrolle Wiens zwischen Russland und dem Westen sehe. Kneissl fühlte sich missverstanden und betonte, dass sie bei der Visite "alle Ziele erreicht" habe.