Politik/Inland

"Vor allem warst Du ein liebenswerter Mensch"

Botschaft aus einem der Kondolenzbücher im Parlament: "Das Leben ist vergänglich, doch die Liebe, Achtung und Erinnerung bleiben für immer. R.I.P."

Das Klicken der Kameras ist das einzige Geräusch, das zu hören ist, als Heinz Fischer Dienstagfrüh in den Empfangssalon des Parlaments kommt. Der Bundespräsident setzt sich an einen mit weißen Dahlien geschmückten Tisch. Hinter ihm steht die österreichische Fahne mit Trauerflor, daneben ein Porträt von Barbara Prammer.

"Liebe Barbara!

Du hast Gutes gewollt und Gutes bewirkt. Du hast Deine Werte hochgehalten und mit Leben erfüllt. Du hast vielen Menschen geholfen.

Du warst eine starke Persönlichkeit und eine vorbildliche Demokratin.

Vor allem warst Du ein liebenswerter Mensch!

Danke Heinz Fischer 5. Aug. 2014"

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Mit der Eintragung der Polit-Spitzen in ein Kondolenzbuch haben gestern die offiziellen Trauerfeierlichkeiten für die am Samstag verstorbene Nationalratspräsidentin begonnen. Fischer schrieb als Erster an die "Liebe Barbara". Das taten auch der Zweite und der Dritte Nationalratspräsident, Karlheinz Kopf und Norbert Hofer, die Klubchefs oder deren Vertreter und einige Minister.

Einen Stock tiefer, im Eingangsbereich, liegen zwei weitere Kondolenzbücher bereit. "Liebe Frau Präsidentin (...) Sie waren eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Mit Herz und Seele. Sie verdienen auch in aller Ewigkeit Achtung und Respekt. Leben Sie wohl", schrieb eine Salzburger.

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Auch Pensionist Johann B. aus Hollabrunn (NÖ) trug sich ein, weil die gebürtige Oberösterreicherin eine "sehr liebenswerte Person war". Beim Tag der offenen Tür im Vorjahr habe Prammer ihm die Hand geschüttelt. "Ich war überrascht und beeindruckt", sagt der 74-Jährige.

Die Innsbruckerin Gerda Waidhofer findet es schön, dass die zweifache Mutter Prammer "noch ihr Enkerl kennenlernen konnte". Die kleine Sophie ist erst vor wenigen Wochen auf die Welt gekommen.

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Als "sehr tiefsinnige Frau" hat Pfarrer Erwin Gerst aus dem Zillertal die Präsidentin in Erinnerung.

Und Hermine Scheba (86) hat die 60-Jährige "unendlich geschätzt, weil sie viel geleistet hat". Die Wienerin möchte sich "aus Dankbarkeit" auch vor dem Sarg, der ab Donnerstag in der Säulenhalle stehen wird, verabschieden. Am kommenden Samstag werden Volk und Volksvertreter Barbara Prammer noch einmal die letzte Ehre erweisen können – bei der Trauerfeier vor dem Hohen Haus.