Mahrer drängt auf VP-Kandidatenliste
Von Maria Kern
Ein Mann mit Dreitagesbart sitzt in Lederjacke und Schal auf einer Stiege. Er redet über Freiheit, Solidarität, Verantwortung. Im Hintergrund cooler E-Gitarren-Schlagzeug-Sound – ein Video von der Homepage des 40-jährigen Wieners Harald Mahrer.
Der WU-Absolvent ist Unternehmer und war Gesellschafter einer großen PR-Agentur. Derzeit vermarktet der Betriebswirt vor allem sich selbst. Er will für die ÖVP in den Nationalrat einziehen, über die Wiener Landesliste. Das geht er hoch-professionell, in amerikanischem Stil an: Website, Facebook, Kampagnenbüro, Bürgerkontakte. „In den vergangenen drei Wochen habe ich 50 Veranstaltungen besucht“, erzählt Mahrer dem KURIER. Was treibt ihn an? Warum zieht es den Hobbytänzer auf das Polit-Parkett? „Viele Leute haben zu mir gesagt, ich solle das machen, ich könne Menschen motivieren und hätte Ideen.“ Ein bisschen Polit-Luft hat er schon geschnuppert. Als Student war er ÖH-Vorsitzender an der WU. Aktuell ist er Präsident der Julius-Raab-Stiftung (ÖVP-naher Think-Tank).
Welche Werte und Ziele sind ihm wichtig? „Mehr Eigenverantwortung der Bürger, weniger Steuern, mehr Chancengerechtigkeit im Bildungsbereich.“ Was versteht er unter Chancengerechtigkeit? „Mehr frühkindliche Förderung.“ Und was muss die Volkspartei tun, um zuzulegen? „Sie muss im bürgerlich-liberalen Bereich breiter werden.“ Ziel sei, bei der Wahl im Herbst Nummer eins zu werden.
Da müsste die ÖVP freilich einiges zulegen. In Umfragen liegt die Partei unter dem historisch schlechtesten Ergebnis von 2008. Damals waren es knapp 26 Prozent.