Politik/Inland

Steirer-SPÖ fürchtet Blamage

Der 29. September 2013 bescherte der Steiermark ein politisches Erdbeben. Die steirischen Wähler färbten ihr Land bei der Nationalratswahl blau. Die SPÖ fiel auf den zweiten, die ÖVP auf den dritten Platz zurück (Grafik).

Diesen Gesichtsverlust wollen die steirischen Sozialdemokraten am 25. Mai bei der EU-Wahl nicht noch einmal erleben. Offenbar vertrauen sie nicht darauf, dass der bundesweite SPÖ-Spitzenkandidat Eugen Freund sie vor einer neuerlichen Blamage bewahren kann und kampagnisieren parallel für ihren Parteikandidaten Jörg Leichtfried. Gestern wurde ein Personenkomitee präsentiert, das Leichtfried, derzeit Delegationsleiter der SPÖ im EU-Parlament, bewirbt. Zu Leichtfrieds Unterstützern zählen Schauspieler Harald Krassnitzer und ÖBB-General-direktor Christian Kern. Krassnitzer gehört auch dem Eugen-Freund-Komitee an, Kern nicht. Der ÖBB-Boss kennt Leichtfried persönlich und schätzt dessen Kompetenz, Freund kennt er hingegen nur aus dem Fernsehen.

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Auch ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas hat ein eigenes, steirisches Personenkomitee, dem frühere glamourö-se ÖVP-Politiker wie Waltraud Klasnic, Herbert Paierl, Bernd Schilcher und Kristina Edlinger-Ploder angehören.

Auf den ersten Blick sieht es wenig wahrscheinlich aus, dass die FPÖ am 25. Mai erneut stärkste Partei in der Steiermark wird (Grafik). Allerdings betrug der Vorsprung der SPÖ auf die FPÖ vor der letzten Nationalratswahl auch deutliche zwölf Prozentpunkte, dennoch konnten die Blauen die Roten überholen. Zudem sind bei der EU-Wahl 17 Prozent frühere Martin-Stimmen zum Einsammeln auf dem Markt.

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"Unstoppable". Pensionistenverbands-Chef Karl Blecha wirft sich für niedrigere Steuern in die Bresche. Er fordert einen Eingangssteuersatz von 20 % (derzeit: 36,5 %) und erklärt eine Steuerreform für "unstoppable".

Wenn der 81-jährige "unstoppable Charly" ausrückt, werden Faymann & Co wohl Resultate bringen müssen.

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Kopf an Kopf. Laut Pollwatch liegen Konservative und Sozialdemokraten kurz vor der EU-Wahl knapp beisammen. Demnach könnte die SPE auf 209 Mandate (derzeit 195) kommen, die EVP auf 212 (derzeit 274). Das EU-Parlament hat 751 Sitze.

Unser großes Special zur EU-Wahl finden Sie hier.