Politik/Inland

Reiter sind sauer auf Stronach

Frank Stronach liebt Pferde. Seine Pferde siegen seit vielen Jahren bei den großen Turnieren überall in der Welt.

Die Reiter-Community in Österreich ist derzeit aber nicht so gut zu sprechen auf den Milliardär. Stronach hat sich mit dem Magna Racino Ebreichsdorf um die alle vier Jahre ausgetragenen World Equestrian Games 2018, die Weltreitspiele, beworben.

Acht Kandidaten bewarben sich ursprünglich, zwei blieben kurz vor Weihnachten übrig: Ebreichsdorf und Bromont in Kanada. Bis zum 15. Dezember hätte Österreich dem Weltreitverband FEI finanzielle Garantien schriftlich abgeben müssen. Doch da das nicht passiert ist, ist Österreich jetzt aus dem Rennen.

Nicht nur die Österreichischen Pferdesportler sind konsterniert, auch in anderen europäischen Verbänden ärgert man sich über das „laienhafte Vorgehen“ der Ösis – schließlich müssen nun alle europäischen Pferde und das Equipment nach Kanada verschifft werden.

Stronach sowie der Österreichische Pferdesportverband OEPS dementierten ein Fehlverhalten. Stronach hätte unentgeltlich sein Pferdesportzentrum zur Verfügung gestellt und sogar die nötigen Adaptionen (etwa eine Vielseitigkeitsstrecke) bezahlt, sagt OEPS-Generalsekretär Franz Kager. Aber die finanziellen Sicherheiten – 500.000 Euro nur für die Bewerbung und zwei bis drei Millionen Euro als Sicherheiten – wären für Stronach und den Verband zu viel gewesen.

Racino-Geschäftsführer Marcus Wallishauser: „Dem Pferdesportpark Magna Racino ist es unmöglich, die finanziellen Ressourcen zu garantieren.“

Dass Frank Stronachs politische Ambitionen der Bewerbung in die Quere gekommen sind, bestätigen Kager („Seither haben wir nicht wirklich mit ihm reden können“) und OEPS-Präsidentin Elisabeth Max-Theurer, die gegenüber dem Branchenblatt eurodressage erklärte: „Leider stimmt es, dass sich Stronach nicht mehr für die Weltreiterspiele in Österreich einsetzt. Derzeit ist er mit seiner politischen Kandidatur beschäftigt.“