Politik-Hacking nimmt weltweit zu
Von Bernhard Gaul
Hackerangriffe wie jene auf die ÖVP-Zentrale sind, wenngleich ein eher junges Phänomen, international keine Seltenheit mehr. Laut Experten werden sie teilweise durch Leichtsinn – wenn etwa gleiche Passwörter für mehrere Dienste oder unverschlüsselte Services verwendet werden – ermöglicht. Oft sind sensible Computernetzwerke auch unzureichend geschützt.
In vielen Fällen vermuten die betroffenen Staaten ausländische Geheimdienste bzw. „staatliche Akteure“ hinter den Attacken, gerne werden Russland und China genannt. Insbesondere vor Wahlen sind neben Cyberangriffen auch Fake News und Meinungskampagnen ein großes Thema. Auch hier ist Russland immer wieder unter den Verdächtigen.
Auch Firmen, Banken und Internationale Organisationen sind immer wieder Opfer von Hackerangriffen. Erst Mitte August gelang es Hackern, Schadsoftware in die Netzwerke der Europäischen Zentralbank (EZB) einzuschleusen. Ein im Oktober 2018 vereitelter Hackerangriff auf die Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag brachte Russland international an den Pranger.
Es werden vier Arten von Hackern unterschieden:
„Skripkiddies“ sind meist Jugendliche, die erste Versuche im Programmieren und beim Hacken ausprobieren.
„Hacktivisten“ Aktivisten mit viel Know-how und einem politischen Ziel, wie etwa Wikileaks, machen die zweite Gruppe aus. Hacktivisten haben kein finanzielles Interesse.
Mafia Die häufigste Form von schädlichen Angriffen, etwa durch Ransomware: ein Netzwerk wird gehackt, ein Virus verschlüsselt alle Daten, erst nach Zahlung eines Lösegeld werden die Daten wieder entschlüsselt.
„State sponsored Terrorism“ Experten sind sich sicher, dass das von den meisten Staaten betrieben wird, auch wenn selten Beweise vorliegen. Diese Art des Cyberterrorismus dient etwa zur Spionage bzw. Wirtschaftsspionage oder Ziel ist es, einem anderen Land Schaden zuzufügen.