Politik/Inland

Pensionen: Widerstand der Pensionistenvertreter gegen Pensionsreform

Angesichts von Expertenforderungen nach einer Pensionsreform samt Erhöhung des Antrittsalters kommt Widerstand von den Pensionistenvertretern. Der SPÖ-nahe Pensionistenverband warnte am Dienstag davor, "dass weitere Teile der Pensionistinnen und Pensionisten in Österreich in die Armutsgefährdung rutschen". Auch der ÖVP-Seniorenbund erteilte "Rotstift-Ideen" eine Absage und forderte eine Anpassung des faktischen Pensionsalters an das gesetzliche, bevor dieses erhöht wird.

Pensionistenverband-Präsident Peter Kostelka warnte in einer Aussendung vor einem "Kahlschlag" bei den Pensionen. Konkret wandte er sich gegen künftige Pensionserhöhungen unterhalb der Inflationsrate, mögliche Rücknahmen von Reformen der vergangenen Jahre, einen Umbau vom Umlagen- auf ein Kapitalsystem und die Anhebung des Pensionsantrittsalters auf 67 Jahre. Zuerst müsse "eine altersgerechte Arbeitswelt geschaffen werden, um längeres Arbeiten überhaupt erst möglich zu machen", meinte Kostelka, "davon sind wir meilenweit entfernt und deshalb schaffen es die wenigsten, bis zum gesetzlichen Pensionsalter zu arbeiten".

Ins gleiche Horn stieß Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec. Nötig sei es, zunächst das faktische an das gesetzliche Pensionsantrittsalter anzupassen, denn derzeit würden rund 44 Prozent zwischen 55 und 64 Jahren nicht direkt aus der Erwerbstätigkeit, sondern aus dem Krankenstand oder der Arbeitslosigkeit in Pension gehen. Nötig sei dafür ein sozialpartnerschaftlicher Schulterschluss für alternsgerechte Arbeitsplätze, eine Attraktivierung der freiwilligen Arbeit in der Pension durch Streichung von Abgaben und Steuern sowie Investitionen in die Gesundheitsprävention, so Kosorec. Laut Seniorenbund erfordert die wirtschaftliche, gesellschaftliche und demografische Entwicklung mittel- bis langfristig Anpassungen, die Prämisse müsse aber "Verlässlichkeit und Gerechtigkeit" sein. In Richtung der Regierungsverhandler appellierte Korosec daher für "eine faktenbasierte Diskussion, Verlässlichkeit und Transparenz statt Verunsicherung".