Politik/Inland/OÖ-Wahl

"Am Sonntag könnte es enger werden als gedacht"

Die Oberösterreicher stimmen am Sonntag über den 56-köpfigen Landtag, über 442 Bürgermeister und über die Gemeinderäte ab (KURIER berichtet live). 15.000 Anhänger füllten Donnerstagabend den Linzer Hauptplatz, wo Landesgeschäfsführer Wolfgang Hattmannsdorfer und Landeshauptmann Josef Pühringer mit der offiziellen Schlusskundgebung die ÖVP-Funktionäre noch einmal zu mobilisieren versuchten. "Am Sonntag könnte es eng werden, enger als man sich das noch vor Kurzem vorgestellt hätte", sagte Pühringer. Er berief sich dabei auf die OGM-Umfrage, die der KURIER vergangenen Sonntag veröffentlicht hat und die für die ÖVP 36 bis 37 Prozent ausweist. 2009 erzielten die Schwarzen noch 46,8 Prozent der Stimmen.

Verdoppelt sich die FPÖ?

Pühringer attackierte die Freiheitlichen, denen OGM eine Verdoppelung ihrer Stimmen prognostiziert. Statt 15,3 (2009) könnten es 31 bis 32 Prozentpunkte werden. Pühringer: "Ich bin enttäuscht, dass die FPÖ diese menschlichen Flüchtlingstragödien so ausnützt. Sie sitzen fußfrei in der Zuschauerloge, verunsichern die Bevölkerung und sollen dafür politisch belohnt werden." FPÖ-Spitzenkandidat Manfred Haimbuchner und Bundesparteiobmann Heinz Christian Strache feierten gestern, Freitagabend, ihren Wahlkampfabschluss auf traditionelle Art: in einem Bierzelt auf dem Urfahraner Jahrmarkt. Haimbuchner hat sich in den vergangenen Tagen verbal zurückgehalten und sich als Bürgerlicher präsentiert. Die Sozialdemokraten luden zeitgleich zu einem "Fest für alle", symbolischerweise in der Stadthalle in Wels, wo die FPÖ die 70-jährige SPÖ-Vorherrschaft beenden will. Landeshauptmannstellvertreter Reinhold Entholzer will auch den freiheitlichen Angriff auf den zweiten Platz im Land abwehren. Die SPÖ erzielte 2009 rund 25 Prozent, die OGM-Umfrage spricht von 17 bis 18 Prozent.

Neun bis zehn Prozentpunkte gibt OGM den Grünen. 2009 waren es 9,2 Prozent. Damit wackelt auch der Regierungssitz von Rudolf Anschober, der wieder eine schwarz-grüne Koalition anstrebt.

Der von den Neos angestrebte Einzug in den Landtag wird schwierig. Prognose: 2 bis 4 %. Die Hürde zum erstmaligen Einzug in den Landtag liegt bei vier Prozent.

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