ÖVP Salzburg: "Moderner, aber nicht beliebig"
Von Maria Kern
Mit einem neuen Obmann ist es in der ÖVP nicht getan. Die Partei muss sich inhaltlich neu aufstellen und auch ihre Strukturen überdenken, sagen viele Polit-Beobachter. Was aber erwarten kleine Funktionäre und bürgerliche Wähler? Die ÖVP-Salzburg hat eine groß angelegte Befragung durchgeführt – und kann bereits erste Antworten liefern. Eine davon: "Die ÖVP muss moderner werden, sie darf aber auch nicht beliebig sein", erklärt Salzburgs Landesgeschäftsführer Wolfgang Mayer dem KURIER.
Initiiert wurde der Prozess, der in einem Parteiprogramm münden wird, von Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Er war der Ansicht: "Es ist an der Zeit, dass wir uns einmal hinterfragen." Es sollte ein intensiver Dialog mit Funktionären und Sympathisanten sein. Die zentralen Fragen lagen auf der Hand: Wo liegen die Schwächen der Schwarzen? Was sind die Stärken? Welche Werte soll die ÖVP vertreten? Was vermissen die Leute?
"Wir haben 34.000 Fragebögen verschickt", schildert Mayer. Auch online kann man seine Meinung abgeben (www.salzburgsstaerke.at). Es gab Diskussionsveranstaltungen in allen Bezirken.
4000 Menschen haben mittlerweile Inputs geliefert. Erste Erkenntnisse daraus lauten: Basis und potenzielle Wähler sind mit den ÖVP-Gemeindepolitikern "sehr zufrieden". "Gut" (Mayer) schnitt die Landespartei ab. "Eine gewisse Unzufriedenheit" gebe es hingegen mit der ÖVP im Bund, sagt der Partei-Stratege. Die Befragten orten "Stillstand" bzw. "Reformstau". Mayer geht davon aus, dass der Obmann-Wechsel "Bewegung bringt".
Wie werden die ÖVP-Bünde gesehen? "Sowohl als Stärke (zeigen Breite der Partei) als auch als Schwäche" (wenn nicht an einem Strang gezogen wird)."
Welche Werte und Positionen sind gewünscht? Der "erhobene Zeigefinger" sei verpönt. "Die Menschen wollen nicht vorgeschrieben bekommen, wie sie leben sollen", erklärt der Parteimanager. Und was goutieren die Menschen? "Leistung, Eigentum, Subsidiarität und christlich-soziale Werte."