Politik/Inland

Lehrermangel: Quereinsteiger gesucht

In Österreich nähern sich im internationalen Vergleich überdurchschnittlich viele Lehrer dem Pensionsalter. Das könnte – wird nicht gegengesteuert – zu einem erheblichen Lehrermangel führen. Insgesamt sind hierzulande 43 Prozent der Lehrer 50 Jahre oder älter, zeigt die am Dienstag veröffentlichte Studie "Bildung auf einen Blick 2017". OECD-weit sind es dagegen nur 35 Prozent.

Im Volksschulbereich sind in Österreich 38 Prozent aller Pädagogen 50 Jahre oder älter, in der OECD sind es 32 Prozent. Am höchsten fällt der Unterschied im Sekundarbereich 1 aus: In der AHS-Unterstufe bzw. Neuen Mittelschule sind in Österreich 48 Prozent der Lehrer mindestens 50 Jahre (OECD: 36 Prozent), an den Oberstufenschulen kommt Österreich auf einen Anteil von 43 Prozent (OECD: 40 Prozent).

Lange Warteliste

Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) erwartet dennoch keinen generellen Lehrermangel. Derzeit stünden 4.500 Pädagogen auf Wartelisten für eine Stelle im Schuldienst, 2.500 davon im Volksschulbereich. Darüber hinaus habe man im Bildungsreformpaket bereits Maßnahmen gesetzt, um den Lehrberuf für Quereinsteiger zu attraktivieren. Und schließlich wolle man Personen aus der Kinder- und Jugendsozialarbeit ansprechen, um sie berufsbegleitend für den gemeinsamen Einsatz mit Pädagogen in der Klasse auszubilden.

Die Ministerin geht davon aus, dass im Großen und Ganzen die in Pension gehenden Pädagogen durch die Absolventen aus den Pädagogischen Hochschulen und Unis ersetzt werden können.

Probleme werde es wie schon derzeit aber in bestimmten Fächern wie Mathematik oder Physik geben. Da brauche man Quereinsteiger aus fachnahen Berufen: "Aber es sollte sich ausgehen", sagt Hammerschmid.