NS-Regime: ÖBB stellen sich "Verdrängten Jahren"
Man sieht jene Züge, die jüdische Kinder nach London in Freiheit und Sicherheit brachten; und solche mit Endstation Auschwitz, die "Sonderzüge in den Tod". Eine Karte zeigt die Wege von den Wiener Deportationsbahnhöfen zu den Konzentrations- und Vernichtungslagern. Dazwischen Nazi-Propaganda ("Die Räder müssen rollen für den Sieg") und Bilder von Eisenbahnern im Widerstand.
Unter dem Titel "Verdrängte Jahre – Bahn und Nationalsozialismus in Österreich 1938–1945" arbeiten die ÖBB diese dunklen Jahre ihrer Geschichte auf. Seit zwei Jahren ist die Foto-Schau unterwegs, nun macht sie im EU-Parlament in Brüssel erstmals außerhalb Österreichs Station.
Raya Kalenova, Vizepräsidentin des European Jewish Congress, verband ihren Dank für die Ausstellung mit einer Warnung, wonach der Antisemitismus neue Höhen erreiche: "Der Zug Europas ist dabei, abzufahren – wir müssen seine Richtung ändern, bevor es zu spät ist."