Familienbeihilfe geht direkt an Studenten
Von Maria Kern
Studenten und Lehrlinge, die die Berufsreifeprüfung anstreben (und volljährig sind) können ab Herbst die Familienbeihilfe direkt beziehen.
Gestern wurde die dafür nötige Gesetzesnovelle im Ministerrat abgesegnet. „Damit können wir junge Österreicher auf Wunsch direkt unterstützen und wollen ihre Eigenverantwortung und Selbstständigkeit fördern“, sagte Wirtschafts- und Familienminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP).
Derzeit wird die Familienbeihilfe für die rund 1,8 Millionen Kinder im Regelfall an die Eltern ausbezahlt. Darunter befinden sich rund 270.000 über 18-Jährige – Studenten an Unis, Fachhochschulen und Kollegs sowie Lehrlinge, die die Matura machen. Wer sich die Beihilfe ab 1. September direkt auszahlen lassen möchte, muss einen Antrag beim Finanzamt stellen. Voraussetzung dafür ist allerdings die Zustimmung der Eltern.
Genau das missfällt der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH). „Wir sind jetzt zwar einen kleinen Schritt weiter, aber noch lange nicht am Ziel. Wir werden uns weiter für eine echte Direktauszahlung der Familienbeihilfe einsetzen“, sagte Angelika Gruber vom ÖH-Vorsitzteam.
An der Höhe der Beihilfe ändert sich vorerst nichts. 18-Jährige bekommen 130,90 Euro pro Monat, ab 19 Jahren sind es 152,70 Euro. Die sogenannte Geschwisterstaffel (Zuschlag für Mehrkind-Familien) wird anteilig an die Studenten ausbezahlt.
Ein Anspruch auf Familienbeihilfe besteht im Regelfall für junge Leute in Ausbildung bis zum Alter von 24 Jahren. In Ausnahmefällen kann die Unterstützung um ein Jahr länger bezogen werden – wenn Wehr- oder Zivildienst abgeleistet wurde, oder wenn eine junge Frau ein Kind bekommen hat.