Politik/Inland

Nationalratswahl: Das endgültige Endergebnis ist da

Mit der Auszählung aller Wahlkarten liegt das Endergebnis der Nationalratswahl am 29. September vor.  

Es dauerte allerdings sehr lange, bis die endgültigen Zahlen auf der Homepage des Innenministeriums veröffentlicht werden konnten. Die ÖVP hatte ja gehofft, dass am Ende noch ein Mandat von der FPÖ zu ihr wandern würde. Das war nicht mehr der Fall. Die Prozentzahlen der einzelnen Parteien änderten sich nur marginal.

Alle Inhalte anzeigen

Das Endergebnis im Detail

  • Demnach hat die FPÖ mit 28,8 Prozent die Wahl gewonnen. Das ist ein Plus von 12,6 Prozentpunkten
  • Die ÖVP landete mit 26,3 Prozent (minus 11,2) auf dem zweiten Platz. 
  • Die SPÖ liegt  mit 21,1 Prozent gleichauf wie 2019. 
  • Die Neos schafften 9,1 Prozent
  • die Grünen 8,2 Prozent.

Am Einzug gescheitert ist Bierpartei (2,0 Prozent), ebenso die KPÖ (2,4), die Liste Madeleine Petrovic und die Liste KEINE (jeweils 0,6 Prozent).

Mandatsverteilung

Damit werden die Freiheitlichen ab dem 24. Oktober mit 57 Abgeordneten (plus 26) im Parlament vertreten sein, die ÖVP mit 51 (minus 20), die SPÖ mit 41 (plus 1), die Neos mit 18 (plus 3) und die Grünen mit 16 (minus 10).

Bis zuletzt "wackelig" war ein Mandat, das bereits mit der Montagsauszählung von der ÖVP zur FPÖ gewandert ist, wo es schlussendlich auch bleibt. Während FPÖ und ÖVP eine satte Mandatsmehrheit haben, kommen ÖVP und SPÖ nur auf eine hauchdünne, mit lediglich 92 Sitzen.

Wie geht es nun weiter?

Hinsichtlich möglicher Koalitionsmehrheiten bedeutet das Ergebnis, dass Blau-Türkis über eine satte Mehrheit von 108 Mandaten verfügt. ÖVP-Chef Karl Nehammer hat aber bis dato eine Zusammenarbeit mit FPÖ-Chef Herbert Kickl ausgeschlossen. 

Auch eine türkis-rote Koalition hätte ausreichend Mandate für eine Mehrheit, allerdings (wie schon nach der Montags-Auszählung) gemeinsam nur 92 Mandate und damit genau einen Sitz "Überhang". Da damit Beschlüsse von einzelnen Abgeordneten leicht verhindert werden könnten, gilt eine solche Zweier-Koalition als nicht sehr wahrscheinlich. 

Die von der SPÖ ausgeschlossene Variante gemeinsam mit den Freiheitlichen könnte ebenfalls auf eine Mehrheit von 98 Sitzen zählen.

Wahlbeteiligung

Abgegeben wurden 4.929.745 Stimmen der 6.346.059 Wahlberechtigten. Damit lag die Wahlbeteiligung bei 77,68 Prozent, womit sie gegenüber 2019 gestiegen ist. Damals betrug sie 75,59 Prozent.

Neu bei dieser Nationalratswahl war der Ablauf der Auszählung der Briefwahlkarten. Dank der Wahlrechtsreform 2023 wurde bereits am Sonntag der Großteil der Briefwahlstimmen mitausgezählt - laut den Wahlforschern des Foresight-Instituts rund 80 Prozent der ausgestellten Wahlkarten. Am Montag folgte der weitere (größere) Teil der noch ausständigen Stimmen, am Donnerstag nun der Rest.

"Amtlich" wird das Ergebnis dann am 16. Oktober nach der Sitzung der Bundeswahlbehörde.