Politik/Inland

Meischbergers Delogierung aus Luxusvilla wird aufgeschoben

Die gegenseitige Verachtung konnten sie nicht verbergen. Ex-FPÖ-Generalsekretär Walter Meischberger warf dem Unternehmer Heinrich Schuster bitterböse Blicke zu, als dieser am Donnerstag im Gericht Wien-Döbling als Zeuge auftrat. Mithilfe des Gerichts will Schuster Ex-Freund "Meischi" aus dessen früherer Luxusvilla in Wien-Döbling delogieren lassen, weil diese mittlerweile einer Gesellschaft Schusters gehört.

"Er hat sich nicht an die Abmachungen gehalten", sagte Schuster vor Gericht. Dann schilderte der Kaufmann, wie er Meischberger mit einer Million Euro "aushalf", damit dieser Steuerschulden aus der BUWOG-Affäre begleichen konnte. Meischberger war klamm, weil der Staatsanwalt im Zuge der BUWOG-Ermittlungen seine Konten in Liechtenstein blockierte. "Ich war nicht bereit, ihm Geld zu leihen, aber bereit, sein Haus zu kaufen", sagte Schuster. "Ich wollte kein Risiko eingehen."

"Dann verkaufe ich die Hüttn"


Für Meischi gab es bei dem Deal eine Hintertür: Sollte er innerhalb eines Jahres Schuster auszahlen, würde das Haus an ihn zurückfallen; andernfalls muss er die Villa räumen. "Ich habe ihm gesagt, wenn er das Geld in Liechtenstein nicht freibekommt, dann verkaufe ich die Hüttn", so Schuster. Die "Hüttn" wird derzeit um 3,85 Millionen Euro im Internet feilgeboten. Etwa 3,3 Millionen Euro muss der Verkauf einspielen, so Schuster, um Kredite, Darlehen und Kosten abdecken zu können.

Indes behauptet Meischberger, dass Schuster ihm nur ein Darlehen gegeben habe und der Kaufvertrag nur zum Schein abgeschlossen wurde. "Es ist noch mein Haus, ich werde es verkaufen und Schuster das Geld zurückzahlen", sagt der Ex-Politiker. Am Donnerstag musste Meischberger 81.000 Euro Sicherheitsleistung bei Gericht hinterlegen, damit die Delogierung bis zum Prozessende aufgeschoben wird.