So verteilen sich die Mandate
Wie verteilen sich die 183 Sitze im Parlament nach der Nationalratswahl 2024 auf die Parteien? Mit der interaktiven Grafik gewinnen Sie schnell den Überblick, wie viele Mandate die zur Wahl angetretenen Parteien errungen haben.
Hinsichtlich der Frage der künftigen Koalitionsmehrheiten nach der Nationalratswahl vom Sonntag gehen sich rechnerisch drei Zweier-Koalitionen aus. Mandatsmäßig breit abgesichert wären aber nur jene zwischen FPÖ und ÖVP mit 108 Sitzen sowie jene zwischen FPÖ und SPÖ mit 97 Sitzen. ÖVP und SPÖ - die klassische "große Koalition" käme auf nur 93 Mandate im 183 Sitze großen Nationalrat.
Für eine Mehrheit im Hohen Haus braucht es mindestens 92 Sitze - die 93 würden also nur einen hauchdünnen Überhang bedeuten.
Eine blau-rote Koalition gilt nach der klaren Absage der SPÖ im Vorfeld der Wahl als ausgeschlossen. Auch eine Zusammenarbeit zwischen FPÖ und ÖVP dürfte nicht einfach zu bewerkstelligen sein: ÖVP-Chef Karl Nehammer hatte ja stets eine Zusammenarbeit mit der FPÖ unter Parteichef Herbert Kickl für sich ausgeschlossen.
Wie viele Mandate werden vergeben? Insgesamt werden bei der Wahl 183 Mandate im Nationalrat neu vergeben.
Wie genau wird ermittelt, an wen die Mandate gehen? Der Ermittlung der Mandatsvergabe liegt ein kompliziertes dreistufiges Verfahren zugrunde, das Regionalwahlkreise, die Ebene des jeweiligen Bundeslands und die Bundesebene umfasst. Eine genauere Erklärung geben die Innenpolitik-Experten des KURIER in diesem Artikel: Nationalratswahl: Wie aus der Stimme Mandate werden.
Wie werden die zu vergebenden Mandate auf die Bundesländer verteilt?
Jedes Bundesland hat eine Maximalzahl an zu vergebenden Mandaten. Diese Zahl wird basierend auf der Volkszählung festgelegt. Je mehr wahlberechtigte Bewohner ein Bundesland hat, desto mehr Mandate können von der Bevölkerung dieses Landes vergeben werden. Nach demselben Verfahren werden die Maximalmandatszahlen für jeden der insgesamt 39 Regionalkreise festgelegt.
Wie viele Mandate kann jedes Bundesland maximal vergeben?
- Niederösterreich: 37 Mandate
- Wien: 33 Mandate
- Oberösterreich: 32 Mandate
- Steiermark: 27 Mandate
- Tirol: 16 Mandate
- Kärnten: 12 Mandate
- Salzburg: 11 Mandate
- Vorarlberg: 9 Mandate
- Burgenland: 7 Mandate
Bleibt die Frage nach einer möglichen Dreierkoalition, die ja im Vorfeld von Beobachtern und einzelnen Spitzenkandidaten und Spitzenkandidatinnen selbst ins Spiel gebracht wurde. Während die ÖVP laut der Hochrechnung vom späten Sonntagabend (22 Uhr, Auszählungsgrad 98,3 Prozent) auf 52 Sitze kommt, halten die SPÖ bei 41 und die NEOS bei 18 Sitzen - damit käme eine solche Variante auf 111 Abgeordnete. Eine Variante ÖVP-SPÖ-Grüne (Grüne mit 16 Mandatare) würde mit 109 Sitzen ebenfalls eine breite Mehrheit garantieren.
Fix ist auf jeden Fall, dass keine Partei mehr über eine Sperrminorität bei Verfassungsgesetzen verfügt. Dafür sind mindestens 62 Sitze notwendig, und der Wahlsieger FPÖ verfügt den Hochrechnungen zufolge lediglich über 56.