Politik/Inland

Anschober: "Wieder mit deutlich steigenden Zahlen konfrontiert"

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist in den vergangenen Tagen weltweit weiter angestiegen. Die österreichische Regierung hat aus diesem Grund auch eine Wiedereinführung der Maskenpflicht in Supermärkten, Banken und der Post beschlossen. Ab nun soll es auch wieder ein wöchentliches Update zu den Infektionszahlen geben, teilte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) mit. 

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Der Höhepunkt der Pandemie sei weltweit noch nicht erreicht, das erfülle ihn mit Sorge, erklärte Anschober. Weltweit gibt es derzeit rund 280.000 Neuinfektionen pro Tag, 630.000 Menschen sind an dem Coronavirus gestorben. Neben 115 Neuinfektionen wurden in Österreich innerhalb der vergangenen 24 Stunden 99 Genesungen gemeldet. Am Freitagvormittag gab es 103 Covid-19-Patienten in Spitalsbehandlung, ein Plus von einer Person. 17 Erkrankte waren auf Intensivstationen, auch dort sei eine leichte Zunahme zu erkennen, sagte Anschober. Die Zahl der an den Folgen des Coronavirus verstorben Menschen ist seit einer Woche bei 711 Opfern stabil.

"Gute Chance"

Nachdem man in Europa eine positive Trendwende erlebt habe, sei man nun wieder mit steigenden Zahlen konfrontiert. International bedeute das nun eine wichtige, entscheidende Phase, da es in Richtung zweite Welle geht, erklärte Anschober. Für Österreich sieht er aber "eine gute Chance, das alles im Griff zu haben." Man werde mit aller Kraft versuchen, den Einstieg in die zweite Welle zu verhindern. Hier sei er optimistisch, sagte Anschober. Man wisse jetzt einiges besser als im März - außerdem sei die Testkapazität nun viel höher.

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Am Nachmittag werde es eine weitere Verordnung geben, was die Einreisebestimmungen aus Risikogebieten angeht, kündigte Anschober an.

Zum Schluss appellierte er an die Bevölkerung, sich nun wieder gemeinsam auf die Abwehr der Pandemie zu konzentrieren. Das funktioniere dann, wenn alle miteinander Verantwortung übernehmen, durch die Einhaltung der bereits bekannten Hygienemaßnahmen. Gesundheitsschutz sei die Grundvoraussetzung für den wirtschaftlichen Wiederaufbau und das Vermeiden einer sozialen Krise. 

Auch Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl (MedUni Wien) bekundete ihre Besorgnis über die steigende Infektionszahlen. Auch und vor allem, weil in den kommenden Monaten auch anderen Viren wieder stärker auftreten werden. Es zeige sich schon jetzt, dass das Abstandhalten derzeit in Österreich nicht mehr so gut funktioniere.

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