Politik/Inland

Kurzsichtige 18 Euro

Dem Schlachten für das Sparpaket ist auch die Hälfte der Bausparprämie zum Opfer gefallen. Mutig, galt doch Bausparen jahrzehntelang als Heilige Kuh. Tatsache ist: Die überwiegende Mehrheit der 5,2 Millionen Bausparer denkt gar nicht daran, zu bauen oder zu sanieren. Die Zeiten, in denen Sparen mit anschließendem Konsum oder Urlaub gefördert werden muss, sind vorbei. Wenn dem Bausparer künftig 18 Euro pro Jahr an Prämie entgehen – so what?

Je weniger angespart wird, desto weniger können die Bausparkassen als Darlehen rausrücken. In Niedrigzinsphasen wie jetzt ist das vernachlässigbar. Wer eigene vier Wände haben will, wird zu Hypothekarkrediten greifen und darauf pfeifen, dass Bauspardarlehen mit einer Zinsobergrenze von sechs Prozent gedeckelt sind. In Hochzinsphasen schaut die Sache jedoch ganz anders aus. Spätestens dann wird privat weniger gebaut und gekauft werden – was der gewerblichen Wirtschaft schadet und Wohnraum verteuert.

Damit dann nicht die Mieten explodieren, muss viel Geld in die öffentliche Hand genommen und in die Wohnbauförderung gesteckt werden. Das wird aber dann nicht mehr das Problem der jetzigen Regierung sein – die jetzt 18 Euro eingespart hat.

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