Letztes Wortgefecht vor der Wahl
Von Matthias Hofer
Es sind die Parteimanager, die den Wahlkampf zu verantworten haben. Sie agieren meist im Hintergrund, im Schatten ihrer Spitzenkandidaten. Genau deshalb bat der KURIER die Geschäftsführer von ÖVP, SPÖ, FPÖ, Grünen und vom Team Stronach zum öffentlichen Duell. Dabei wurde deutlich, dass Samthandschuhe und leise Töne nicht ihr Metier sind.
Kosten
Karner meinte zu den Wahlkampfkosten, die Volkspartei halte sich strikt an gesetzliche Vorgaben (es gilt eine Wahlkampfkostenbeschränkung von sieben Millionen Euro, Anm.).
„Die ÖVP ist nicht bereit, transparent zu sein“, warf SPÖ-Manager Günter Steindl ein. Die SPÖ gibt nach eigenen Angaben 2,5 Millionen Euro für den Wahlkampf aus. „Einen Themenwahlkampf“, betont Steindl. Und in Richtung des Matches Pröll-Stronach: „Zwei alte Herren, die sich gegenseitig anschütten, sind aber vielleicht interessanter als die Forderung nach null Prozent Jugendarbeitslosigkeit.“
Hoch gingen die Wogen naturgemäß beim dominierenden Wahlkampfthema, der Veranlagung des Landes. SPÖ, FPÖ und Grüne verlangten volle Transparenz und schrittweisen Ausstieg aus den Finanzgeschäften. Ein Highlight der diversen Polit-Scharmützel lieferte Ernest Gabmann, der die Wirtschaftskompetenz der ÖVP infrage stellte und sich damit einen süffisanten Konter Karners einfing, der fragte: „Und wer war fast 20 Jahre für Wirtschaftspolitik in diesem Land zuständig?“ (Es war Gabmanns Vater, der als ehemaliger VP-Landesvize das Wirtschaftsressort führte, Anm.)
Es täte dem Land gut, wenn die absolute Mehrheit der ÖVP fällt, stellte SPÖ-Mann Günter Steindl fest. „Und wir werden alles dafür tun, dass die aktuelle Prognose von 47 Prozent für die ÖVP wahr wird.“
Proporz
Die FPÖ will das geltende System beibehalten. „Der Bürgerwille sollte auch künftig bis in die Besetzung der Regierung durchschlagen“, so FPÖ-Manager Martin Huber. Auf Umfragen gebe seine Partei übrigens nichts. „Da haben wir noch nie gewonnen. Wir gewinnen Wahlen.“
Auf Proporz-Diskussionen wollte sich Gerhard Karner vor dem Wahltag nicht einlassen. „Wir werden für klare Verhältnisse werben und laufen. Dann ist einiges drinnen.“