Korosec will 1,3 % plus für kleine Pensionen
Von Maria Kern
Die Seniorenvertreter geben nicht auf. Sie wollen mehr für die Pensionisten herauszuholen als im kommenden Jahr statistisch für sie vorgesehen ist. Bis zum Budgetbeschluss im November wird daher noch intensiv gefeilscht. ÖVP-Seniorenbund-Chefin Ingrid Korosec schlägt nun im KURIER-Gespräch ein gestaffeltes Plus vor.
Bis zur Median-Pension von 1050 Euro im Monat soll es 1,3 Prozent mehr geben. Höhere Pensionen sollen ab 1. Jänner 2017 um einen Prozentpunkt steigen, erläutert Korosec. Die 1,3 Prozent entsprechen dem Warenkorb der Statistik Austria für Senioren, die 0,8 Prozent dem Verbraucherpreisindex. Korosec: "Pensionisten kaufen aber nicht ständig neue Fernseher oder Computer."
Von einem Plus um 1,3 Prozent würden nach dem Vorschlag der ÖVP-Frau also die Bezieher kleinerer Pensionen profitieren. "Das sind zirka eine Millionen Pensionisten", erläutert die Seniorenbund-Präsidentin.
Nachhaltiges Plus
Heißt das, sie ist gegen die von der SPÖ geforderte Einmalzahlung von 100 Euro für alle Pensionisten?
"Ich lehne den 100er nicht ab, aber ich möchte lieber eine Pensionsanpassung, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist und dem prognostizierten Anstieg der Inflationsrate der Oesterreichischen Nationalbank von 1,5 Prozent vorbeugt", sagt Korosec. Der Pensionshunderter würde außerdem zu einem höheren Bürokratie-Aufwand führen. "Man müsste etwa jene 250.000 Personen herausfiltern, die mehr als eine Pension bekommen." Tue man das nicht, würden diese Betroffenen überproportional profitieren. Fest steht für Korosec jedenfalls, dass es mehr als 0,8 Prozent geben muss. Darin ist sie sich mit SPÖ-Pensionistenverbandschef Karl Blecha einig. Die beiden müssen aber noch Finanzminister Hans Jörg Schelling überzeugen. Der ÖVP-Ressortchef steht bisher auf der Bremse, weil die Kosten (200 Millionen Euro) für eine zusätzliche Steigerung nicht budgetiert sind – weder für den Pensionshunderter noch für eine gestaffelte Erhöhung.