Politik/Inland

Grün und Blau, das geht nicht

Hinter HC Strache steht ein Schreckgespenst. Oder eigentlich sind es zwei. „Lassen wir die Kirche im Dorf und das Minarett in Istanbul“, heißt es auf einem Wahlplakat, das am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck im Rücken des FPÖ-Bundesobmanns aufgebaut ist. Gerichtet ist die Botschaft an den Tiroler Wähler, aber auch „an Schwarz-Rot-Grün“ - das zweite Schreckgespenst vor dem Strache warnt. Nicht nur im Hinblick auf die Landtagswahl am 28. April. Derzeit würden die Bundesparteien „Testballone“ für derartige Modelle in Vorbereitung auf die Nationalratswahlen starten, wie das Beispiel Kärnten zeige.

Die Koalitionsspekulationen blühen. Von möglichen Dreier-, Vierer- oder sogar Fünferkoalitionen ist die Rede. Das einzige, das schon jetzt in Stein gemeißelt steht: Grün und Blau werden keiner gemeinsamen Regierung angehören. FPÖ-Spitzenkandidat Gerald Hauser betont zwar: „Wir schließen niemanden aus.“ Ingrid Felipe, Frontfrau der Grünen, will aber auf keinen Fall mit den Blauen: „Ideologisch trennen uns Welten.“

Die Grünen setzen im Wahlkampf auf ihre Kernkompetenzen: Umweltschutz und Verkehrsthemen. Die FPÖ bleibt bei ihren Leisten: Sie wettert gegen Asylbetrüger und die EU. In den meisten Umfragen lagen die Grünen zuletzt bei 14 Prozent und damit im Plus. Die Ökopartei ist bekanntermaßen Umfrage-Weltmeister. Am Wahltag kommt oft die böse Überraschung. Das ist Felipe bewusst: „Es genügt nicht, die Grünen nett zu finden, man muss sie auch wählen.“

Bei der FPÖ sieht es genau umgekehrt aus. Sie darf laut Prognosen mit etwa 10 Prozent rechnen. Das wäre ein Stimmenverlust. Hauser lässt sich nicht beunruhigen. „Je stärker gegen uns polarisiert wird, umso mehr sinkt in Umfragen die Bekennerbereitschaft.“ Tatsächlich verzeichnet die FPÖ oft mehr Wähler als Bekenner. Zuletzt hat sie jedoch in Niederösterreich und Kärnten massiv verloren. Das freut auch Hauser nicht, wie er eingesteht.