Klimagipfel: Schwarzenegger fordert mehr „Action“
Von Bernhard Gaul
Gleich zu Beginn gab es einen Schock-Moment, den Bundeskanzler Sebastian Kurz ganz souverän und cool bewältigte: Der Kanzler sollte den Wiener R20 Austrian Climate Summit mit einer kurzen Rede eröffnen, als Umweltaktivisten auf die Bühne drängten und ein Transparent entrollten. Kurz überließ den Demonstranten das Mikrofon, was folgte, war eine Wutrede wegen der bisher schwachen Klimaschutzbemühungen der Regierung.
Friedlich und ohne das Eingreifen von Sicherheitskräften zogen die Demonstranten nach wenigen Minuten wieder ab. „Was sich zeigt ist, dass der Klimawandel bewegt und emotionalisiert“, kommentierte Kurz das Geschehen. Umwelt und Wirtschaft seien kein Widerspruch, erklärte der Kanzler weiter, und dass der Sozialstaat durch eine wachsende Wirtschaft finanziert werden müsse, sagte er in Richtung der Klimaschützer. Diese hatten zuvor erklärt, dass das Staatsziel Wirtschaftswachstum im Widerspruch zu einem Planeten mit endlichen Ressourcen stehe.
Van der Bellen: "brauchen neue industrielle Revolution"
Danach hob UN-Generalsekretär Antonio Guterres den Zeigefinger, und mahnte die Staaten zu nachhaltigem Wirtschaften: „Die Steinzeit wurde auch nicht beendet, weil es keine Steine mehr gab“, forderte er den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen.
Gastgeber und Konferenz-Initiator Arnold Schwarzenegger, der vor wenigen Wochen am Herzen operiert werden musste, rief einmal mehr zu „Action!“ beim Klimaschutz auf. Auch bei der Energiewende forderte Schwarzenegger mehr Optimismus und Aktivität.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen sprach danach in eindringlichen Worten, dass er sich wünsche, dass Schüler in 30 Jahren darüber lernen, wie damals die Klimakrise bewältigt wurde – „und nicht umgekehrt“. Was es jetzt brauche, sei ein Umstieg von fossilen auf -neutrale Energien, also nichts weniger als eine „neue industrielle Revolution“.