Politik/Inland

SP-Chef will Platter aus dem Amt hebeln

Je näher die Tiroler Landtagswahlen am 28. April rücken, desto rauer wird der Ton. Auch zwischen den Regierungspartnern SPÖ und ÖVP. Günther Platter hatte die Roten beim Parteitag der Volkspartei am vergangenen Samstag als „Umfaller-SPÖ“ bezeichnet. Die Retourkutsche kam am Montagabend. Beim offiziellen Wahlkampfauftakt der SPÖ steckte deren Chef Gerhard Reheis die Ziele neu: „Ich möchte an dieser Stelle sagen, ich nehme die Herausforderung an. Ich möchte Landeshauptmann von Tirol werden.“ Bislang wurde lediglich Platz zwei angepeilt.

Um den matcht sich die SPÖ derzeit mit den Grünen. Dass die Sozialdemokraten gegen die ÖVP aufbegehren, ist wohl dem Wahlkampf geschuldet. Sie haben mit dem Image des Ministranten der Schwarzen zu kämpfen. Beide Parteien hatten bei den Wahlen 2008 massive Verluste eingefahren und sich danach auf eine Koalition geeinigt, in der stets die ÖVP den Ton angab.

VP-Landesgeschäftsführer Martin Malaun nannte die Ansprüche von Gerhard Reheis gestern „völlig realititätsfremd“. Dessen Ansage sieht er aber als Beweis dafür, dass die SPÖ mit vier bis fünf weiteren Parteien an einer Koalition ohne VP bastelt. Eine aktuelle Umfrage der TT sieht jedoch derzeit keine Chance für eine Regierungsmehrheit von SPÖ (14 %), Grüne (14 %), Vorwärts Tirol (11 %) und Liste Fritz (6 %), die prinzipiell miteinander könnten. Die ÖVP ist in der Erhebung erneut abgestürzt und liegt nur noch bei 34 Prozent.