Politik/Inland

Kurz auf Kalifornien-Tour: "Sonnenenergie ist die Zukunft"

Selbst am Campus von Stanford kann er den Selfie-Wünschen nicht entgehen. Zwei junge Studentinnen, die gerade ein Tennismatch hinter sich haben, erkennen Sebastian Kurz und bitten um ein Selfie. Ähnliches spielt sich nach seinem Auftritt vor rund 80 Managern ab. Sie zahlen stolze 75.000 Dollar für das sechswöchige Stanford Executive Program an der Graduate School of Business.

212 Manager aus aller Welt nehmen an diesem Sommerkurs an der kalifornischen Eliteschule teil. Vor dieser elitären Managerriege tritt auch Ex-US-Außenministerin Condoleezza Rice auf. Am Sonntag war Ex-Kanzler Sebastian Kurz an der Reihe. Der ÖVP-Chef stand rund eineinhalb Stunden Rede und Antwort. Er erzählte vom Treffen mit Donald Trump im Weißen Haus, und dass der US-Präsident komplett anders war, als er sich das erwartet hatte. 

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Zu Besuch bei Spitzenforscher

Unmittelbar davor absolvierte Kurz noch einen Termin beim „Guru“ der Batterie- und Wasserstofftechnologie in Standford - und das ist ausgerechnet ein Österreicher: Friedrich Prinz. „Sonnenenergie wird langfristig den größten Anteil ausmachen", so die Prognose des Physikers zu Beginn des Gesprächs. Der Grund sei, dass die Chinesen durch eine billige Produktion der Solarpanele  den Preis auf zwei Cent pro Kilowattstunde senken konnten. „Da kommt praktisch kein anderer mit“, so Prinz.

Auch in Europa gebe es genug Fläche für Solarenergie. Die Frage der Zukunft werde aber sein: Wie kann man die überschüssige Energie speichern? Und hier kommt Prinz' Spezialgebiet zum Einsatz, denn überschüssige Sonnenenergie könne mit einem chemischen Speicher (Wasserstoff/Brennstoffzelle) zwischengespeichert werden.

Kategorisch sprach sich der Wissenschaftler gegen Atom- und Kohleenergie aus. "Die Kohle muss weg. Sie hat nur Nachteile." Bei der Atomenergie gebe es auch immer ein Risiko, dass etwas passiere - siehe die Reaktorunfälle im Kernkraftwerk Three Mile Island/USA, in Tschernobyl und in Fukushima.

E-Autos bleiben teuer

Bei den Pkw erwartet Prinz einen Vormarsch der E-Autos, wenn auch Batterien für Elektroautos in absehbarer Zeit weiterhin eine teure Technologie bleiben. „Das können sich vor allem die Menschen in Asien nicht leisten", so Prinz. Hier werde der Weg ein anderer sein, nämlich dass synthetische Kraftstoffe zum Einsatz kommen.

Am Abend hatte der ÖVP-Chef noch ein Dinner mit dem US-Investor Peter Thiel, der den Bezahldienst Paypal und die US-Sicherheits- und Softwarefirma Palantir mitgründete und Facebook-Großaktionär war. Thiel - geboren in Deutschland und aufgewachsen in den USA - ist einer der bekanntesten Trump-Unterstützer in der US-amerikanischen Tech-Szene. 

Am Montag geht es zu Netflix, Tesla und Google.