Politik/Inland

IAEA-Chef Grossi leitet Mission zum AKW Saporischschja

Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO), Rafael Grossi, will nächste Woche die Mission zum Atomkraftwerk Saporischschja persönlich leiten. Dies teilte er nach einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit. Österreich wird indes die IAEA in der Ukraine mit einer Million Euro unterstützen, kündigten Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Mittwoch an.

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"Nach den besorgniserregenden Entwicklungen nach der Zerstörung des #Kakhovka HPP-Staudamms werde ich nächste Woche mit einem verstärkten Team die nächste Rotation unserer IAEA-Unterstützungsmission zum AKW Saporischschja (ISAMZ) leiten", schrieb Grossi auf Twitter. Er fügte hinzu, dass dies ein "entscheidender Moment für die nukleare Sicherheit" sei. Zuvor hatte ihn Selenskyj über die weitreichenden Folgen der Sprengung des Wasserkraftwerksdamms Kachowka durch Russland informiert, berichtete die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform.

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"Das russische Roulette mit der Sicherheit der ukrainischen AKWs muss endlich ein Ende haben", forderte Schallenberg. Die unabhängige und unparteiische Arbeit der IAEA vor Ort und deren Anwesenheit in den AKW sei Frühwarnsystem und Lebensversicherung zugleich. "Der Angriff auf den Kachowka-Staudamm und die möglichen Auswirkungen auf die Versorgung des AKW Saporischschja mit Kühlwasser beweisen eindrücklich die Wichtigkeit dieser Mission", so der Außenminister.

"Besondere Gefahr"

"Atomkraftwerke im Kriegsgebiet sind immer eine besondere Gefahr. Um einen sicheren Betrieb und die notwendige Überwachung zu gewährleisten, braucht es die Arbeit der IAEA. Genau das wollen wir auch unterstützen. Mit unserem Beitrag für Support and Assistance Mission übernehmen wir Verantwortung, damit diese schwierige Aufgabe gut umgesetzt wird", betonte Gewessler. Mit dem österreichischen Beitrag zur nuklearen Sicherheit in der Ukraine soll die Entsendung und Arbeit eines IAEA-Teams unterstützt werden, das auf Rotationsbasis in allen ukrainischen Nuklearanlagen stationiert ist.