Höheres Frauenpensionsalter „ganz sicher“ gut fürs Budget
Von Michael Bachner
Trotz einiger, gemeinsam mit der ÖVP beschlossener Verschärfungen ab 2014, setzt sich die SPÖ im Wahlkampf ganz massiv für die „Sicherung“ der Pensionen ein. Und hier ganz besonders für die Frauenpensionen.
Die jüngste Aussage von VP-Vizekanzler Michael Spindelegger, man solle das Antrittsalter von Frauen doch bitteschön bereits vor dem vereinbarten Jahr 2024 anheben, hat die roten Wahlkampfstrategen rund um Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos zur Hochform auflaufen lassen. Spindelegger hat der SPÖ so etwas wie den ersten Wahlkampf-Elfer aufgelegt.
Als unverdächtiger Zeuge muss derzeit der ÖVP-nahe AMS-Chef Johannes Kopf herhalten, der Anfang 2012 im Rahmen einer Enquete im Parlament die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt analysiert und mehrere Varianten vorgerechnet hat.
Der KURIER hat bei AMS-Chef Kopf nachgefragt und siehe da, der Experte fühlt sich „wirklich sehr“ unvollständig zitiert. Denn:
Effekte Wird das Frauenpensionsalter z. B. nur um vier Monate (statt sechs) pro Jahr angehoben, halbieren sich bereits die Negativfolgen: 14.700 zusätzlich Arbeitslose und Kosten von 245 Mio. Euro in der Arbeitslosenversicherung.
Und diese zusätzlich beschäftigten Frauen würden Sozialversicherungsbeiträge und Steuern zahlen – sowie natürlich die Pensionsversicherung entlasten.
Entlastung
Der AMS-Chef ist daher „für eine Anhebung des Frauenpensionsalters vor 2024, dafür aber in kleineren Schritten“ wie z. B. nur vier Monate pro Jahr. Dann wären die negativen Effekte auf dem Arbeitsmarkt kleiner und der positive Gesamteffekt für Budget und Wirtschaft umso größer.