Häupl will sich Krauss vorknöpfen
Von Elias Natmessnig
Die Kontroversen rund um die Nominierung der FPÖ-Nachwuchshoffnung Maximilian Krauss zum Vizepräsidenten des Wiener Stadtschulrats reißen nicht ab.
Bürgermeister Michael Häupl kündigte nun an, er möchte demnächst ein "ergebnisoffenes" Gespräch mit der FPÖ in der Causa führen. Dabei dürfte es vor allem um die bisherigen Verbalattacken von Krauss gehen.
So fix scheint das Amt für den Nachwuchs-Politiker noch nicht zu sein. Denn die FPÖ hat zwar als zweitstärkste Partei das Vorschlagsrecht für das Amt, formell ist aber der Bürgermeister für die Berufung der Stadtschulratspräsidenten zuständig. Häupl, dem der blaue Nachwuchs persönlich bisher nicht besonders aufgefallen sei, soll jedenfalls "not amused" über die Nominierung von Krauss sein. "Vor allem die Art und Weise, wie das kommuniziert wurde, ärgert den Bürgermeister", erzählt ein Rathaus-Insider dem KURIER.
Prüfung
Häupl beauftragte daher umgehend den Verfassungsdienst im Rathaus, die Nominierung des Jungpolitikers zu überprüfen. Hintergrund: Häupl will wissen, ob er die Bestellung theoretisch auch noch verhindern kann. Das Ergebnis soll am Freitag bereits vorliegen, ist aus dem Rathaus zur hören. "Wir wollen sehen mit welchem Blatt wir in das Treffen gehen", sagt ein Roter.
David Ellensohn, Klubchef des grünen Koalitionspartners, begrüßte und unterstützte heute die "Initiative von Bürgermeister Häupl, auf die FPÖ einzuwirken, damit sie von einer Nominierung von Krauss Abstand nimmt".
Auch die ÖVP äußerte sich ablehnend gegenüber Krauss. VP-Obmann Manfred Juraczka bezeichnete die blaue Personalpolitik als nicht besonders glücklich.
Die Blauen gehen unterdessen in die Offensive. Ursprünglich wollte sich Krauss erst am Dienstag der Öffentlichkeit präsentieren, doch nun will der Jungblaue schon am Freitag vor die Presse treten. Via Twitter ließ Krauss am Donnerstag zudem wissen, dass er sich auf das Gespräch mit Häupl freue.