Politik/Inland

Griss fühlt sich in Hofburg "sehr wohl"

Er stand schon zu ihr, als die Opposition noch über eine "Feigenblatt-Kommission" unkte.

Als Michael Spindelegger im März 2014 die Hypo-Kommission einsetzte, holte er sich für die Person an der Kommissionsspitze die Zustimmung des Bundespräsidenten. Mit den Worten "Sie kann es" hatte Heinz Fischer damals die Berufung von Irmgard Griss gegen den allgemeinen Misstrauensvorschuss verteidigt.

Fischer sollte recht behalten. Die akribische Arbeit und der kritische Befund der Griss-Kommission haben die Unkenrufe widerlegt. Am Dienstag empfing der Bundespräsident Griss zu einem einstündigen Gespräch in der Hofburg.

Fischer holte Griss im Maria-Theresien-Zimmer ab und geleitete sie nach der Unterredung wieder durch die rote Tapetentür hinaus vor die Presse. Mit solchen kleinen protokollarischen Gesten unterstrich Fischer seine Wertschätzung für die Spitzenjuristin. Ausdrücklich bedankte er sich bei ihr für die "wertvolle" und "äußerst wichtige Arbeit" zur Aufarbeitung der Causa Hypo.

Nach der Unterredung erzählte Griss, dass Fischer wissen wollte, wie die Arbeit von-stattengegangen war: Welches Procedere die Kommission gewählt hatte, mit welchen Schwierigkeiten sie konfrontiert war.

Griss ist – wie berichtet – als Präsidentschaftskandidatin im Gespräch. Fischers Amtszeit läuft Mitte 2016 ab, im Frühjahr 2016 muss ein Nachfolger gewählt werden. Griss wäre in der Geschichte der Republik die erste Frau an der Staatsspitze. Am Dienstag sagte sie auf die Frage, wie es ihr in der Hofburg gefalle: "Jetzt fühle ich mich hier sehr wohl."

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Nicht alle schätzen Griss’ Arbeit in dem Maß wie Fischer. So grollt Ex-Finanzministerin Maria Fekter im kleinen Kreis: "Am Montag weiß ich auch, was am Samstag die richtigen Lottozahlen gewesen wären."