Politik/Inland

Live: FPÖ präsentiert Historikerbericht

Die Veröffentlichung der Endversion des Historikerberichts zur Aufarbeitung der Parteigeschichte der Freiheitlichen wurde mehrmals verschoben. Völlig überraschend gab die FPÖ nun bekannt, dass es nach mehreren Verschiebungen am 23. Dezember soweit sein soll. 

"700 Seiten stark ist der Endbericht", erklärt Mitautor Andreas Mölzer. Was steckt hinter diesem Schachzug? Will man den Weihnachtsfrieden nützen, damit keine hitzigen Debatten über den Bericht aufkommen?

LIVE von der Pressekonferenz

Keine Taktik dahinter

"Ursprünglich wollte man im Jänner den Bericht im Zuge einer Podiumsdiskussion veröffentlichen, wo  Autoren des Berichts mit Kritikern debattieren. Aber dieses Vorhaben scheiterte an der Weigerung der Kritiker an der Veranstaltung teilzunehmen", erklärt Andreas Mölzer warum der Bericht nun ausgerechnet am 23. Dezember präsentiert wird. Deswegen habe sich die "Parteispitze nun entschlossen", den Bericht auf schnellem Wege noch vor Jahresende endlich zu präsentieren. 

Anfang August hatte die FPÖ eine 32-seitige Kurzzusammenfassung veröffentlicht. Der Leiter der Historikerkommission, der frühere FPÖ-Politiker Wilhelm Brauneder, bezeichnete die FPÖ dabei als "eine Partei wie nahezu jede andere". Das war auf scharfe Kritik gestoßen. So ortete der Historiker Oliver Rathkolb einen Versuch der Reinwaschung. 

Strache gab Auftrag

In Auftrag gegeben worden war der Bericht noch unter Heinz-Christian Straches Obmannschaft - und zwar als Folge der "Liederbuchaffäre" um die Burschenschaft des niederösterreichischen FPÖ-Politikers Udo Landbauer

Die Studie sollte demnach die Geschichte des Dritten Lagers aufarbeiten und auch "dunkle Flecken" der von früheren Nationalsozialisten mitbegründeten Partei beleuchten.
"Lob dafür erwarten wir uns wenig", meint Mölzer schon vor der Pressekonferenz.