Forderung nach Maskenpause: für Handel "kein Bedarf"
Von Anita Kiefer
Die SPÖ unterstützt die Forderung der Gewerkschaft GPA-djp nach einer verpflichtenden, bezahlten Maskenpause alle zwei Stunden für Mitarbeiter im Handel und Tourismus. Konkret hatte die Gewerkschaft vor kurzem eine Pause von 15 Minuten nach dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für zwei Stunden gefordert. Die Unterstützung dieser Forderung gab am Wochenende SPÖ-Vize-Klubchef Jörg Leichtfried bekannt.
Leichtfried will bei der nächsten Plenarsitzung des Parlaments einen entsprechenden Antrag einbringen. In diesem soll die Bundesregierung aufgefordert werden, diese Pausen für die Beschäftigten im Handel und Tourismus umzusetzen.
Im Fokus steht für die SPÖ vor allem der Lebensmittelhandel, der mit Abstand die höchste Quote an Teilzeitbeschäftigten hat. Das bedeute, dass oftmals weniger als sechs Stunden gearbeitet wird und damit kein Anspruch auf die gesetzliche unbezahlte Pause besteht. Insbesondere jetzt im Sommer sei die Tragedauer in Kombination mit den sommerlichen Temperaturen eine große Belastung für die Beschäftigten, so Leichtfried.
WKÖ: Vorschlag "nicht umsetzbar"
Die Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) gab dieser Forderung gegenüber dem Kurier eine klare Absage. Man sehe "keinen Bedarf", heißt es von dort. Außerdem sei "der Vorschlag in Hinblick auf Personalplanung und Anwesenheit in den Verkaufsräumen schlicht nicht umsetzbar".
Die Bundessparte Handel verwies auf Betriebsvereinbarungen, durch die Pausen ohnehin möglich gemacht werden könnten. Außerdem hätte der Handel zum Teil Maßnahmen wie Plexiglaswände an den Kassen umgesetzt, auch das Tragen eines Plexiglas-Kinnschutzes sei für die Mitarbeiter möglich.
Laut einer Umfrage der Gewerkschaft unterstützt eine große Mehrheit der Bevölkerung den Wunsch nach einer maskenfreien Pause.