Politik/Inland

Foitik: "Reproduktionsfaktor R sinkt bereits"

Eine Woche Lockdown hat Österreich bald hinter sich – wie hat sich der erste harte Lockdown Europas in der vierten Welle auf die Neuinfektionen ausgewirkt?

Bundesrettungskommandant Gerry Foitik zeigte sich im Ö1-Morgenjournal am Freitag optimistisch. Der Lockdown sei eine notwendige Maßnahme gewesen, um die Zahl der Neuinfektionen und damit die Zahl der Hospitalisierungen zu reduzieren. "Enden kann er dann, wenn er erfolgreich war – also wenn die Zahl der Infektionen, der Patienten in den Krankenhäusern sinkt", sagte Foitik.

Reicht der aktuelle Lockdown dafür? Offene Schulen und reges Treiben auf den Straßen stimmen ja nicht allzu optimistisch. "Subjektiv bestätige ich diesen Eindruck auch", sagte Foitik. 

Nötig wäre eine Reduktion der Kontakte um etwa 30 Prozent. Aber: "Wir sehen an schon diesem Reproduktionsfaktor - das ist der Faktor, der zeigt, wie viele Menschen von einem Infizierten durchschnittlich angesteckt werden - dass das entsprechend sinkt."

Langfristig gehe es darum, die Durchimpfungsrate zu erhöhen. "Die Impfung ist nach wie vor eines unserer stärksten Instrumente gegen das Virus." Sie würde sehr verlässlich schwere Verläufe in jeder Altersgruppe verhindern.

Der Bundesrettungskommandant setzt dabei weiter - anders als die Politik, die mit Anfang Februar eine Impfpflicht einführen will - auf Dialog. In Österreich sind etwa zwei Millionen Erwachsene noch nicht geimpft, mit einem "Impfzwang" werde man die meisten davon wohl nicht zur Impfung bewegen können, zeigte sich Foitik überzeugt. "Druck ist hier kein Ausweg", dafür habe sich die Meinungen bereits zu verfestigt. Es ginge um einen "gesichtswahrenden Ausweg". Hier setzt Foitik große Hoffnung in die Totimpfstoffe, die viele Impfskeptiker für vertretbar halten.