Politik/Inland

Entlastung für Traiskirchen kommt in Etappen

Flüchtlinge, für die es kein Bett gibt, die unter freiem Himmel schlafen müssen und bei schlechtem Wetter in Garagen flüchten. Zustände wie diese soll es in der Erstaufnahmestelle Traiskirchen (NÖ), die notorisch aus allen Nähten platzt, in absehbarer Zeit nicht mehr geben. Das ist zumindest die Hoffnung, die das Innenministerium in einen neuen Modus der Verteilung von Asylwerbern setzt. Am Montag geht es los.

Zu den beiden Erstaufnahmestellen Traiskirchen und Thalham (OÖ) kommen sieben sogenannte Verteilerzentren in den Bundesländern. Flüchtlinge, die in der Nähe dieser neuen Einrichtungen aufgegriffen werden und für die nicht bereits in einem anderen Staat ein Asylverfahren läuft, sollen vorerst in diesen Stellen untergebracht werden, bis ein geeignetes Quartier für sie gefunden ist. Sogenannte "Dublin"-Fälle kommen weiterhin in die Erstaufnahmezentren. So jedenfalls sieht der neue Modus im Groben aus.

"Langfristig soll es zu einer spür- und sichtbaren Entlastung für Traiskirchen kommen", erklärt Alexander Marakovits, Sprecher des Innenministeriums. Die Rechtsgrundlage für dieses System ist ab Montag gültig. "Aus organisatorischen Gründen werden aber nicht alle sieben Verteilerzentren sofort starten, sondern in Etappen mit einigen Tagen dazwischen", sagt Marakovits. Bis in die erste oder zweite Augustwoche soll die Umstellung abgeschlossen sein.

Bad Kreuzen beginnt

Der Start erfolgt in Bad Kreuzen (OÖ), wo ein Bundesquartier zum Verteilerzentrum umfunktioniert wird. In noch nicht bekannter Reihenfolge öffnen dann die weiteren Standorte in Tirol, Salzburg, Wien, der Steiermark, Kärnten und Niederösterreich, wo die Erstaufnahmestelle Traiskirchen auch als Verteilerzentrum fungiert.

Ohne Probleme geht der Neustart nicht ab. In Kärnten soll eine ehemaliges Erholungsheim für Blinde und Sehbehinderte in Ossiach adaptiert werden, muss davor aber noch saniert werden. Zudem gibt es lokalen Widerstand.

"Wir gehen aber davon aus, dass das Zentrum bis September bereit ist", erklärt Marakovits. Immerhin habe das Land Kärnten den Standort vorgeschlagen. Bis dahin dient das eigentlich als Notlösung aufgeschlagene Zeltlager in Krumpendorf als Kärntner Verteilerzentrum.