Entacher: "Ich bleibe Generalstabschef"
Nach der Pensionssytematik hätte Generalstabschef Edmund Entacher bald in Pension gehen sollen. Verteidigungsminister Norbert Darabos wäre damit im Vorfeld der Volksbefragung zur Wehrpflicht seinen heftigsten Kritiker losgeworden. Daraus wird nichts: Entacher hat sich entschieden zu bleiben.
Entacher wurde am 1. Februar 2008 von Darabos als Generalstabschef eingesetzt.
Der Dienstvertrag gilt fünf Jahre. Demzufolge könnte Entacher bis 1. Februar kommenden Jahres im Amt bleiben. Eine unglückliche Situation für Minister Darabos, der am 20. Jänner bei der Volksbefragung ein Votum für eine Berufsarmee haben will. Denn den überraschenden Wechsel des Ministers in der Wehrpflichtfrage während der Wiener Landtagswahl machte der Generalstabschef nicht mit.
Darabos konnte aber hoffen, in Kürze einen neuen, genehmeren Generalstabschef zu bestellen. Denn Entacher verliert eine Menge Geld, wenn er nicht schon im Oktober seinen Pensionsantrag stellt und im November abtritt.
Entacher, der sich gerade auf einem Besuch in Montenegro befindet, erklärte dem KURIER: "Ich bleibe." Die Einbußen seien ihm egal. Zu seinem Motiv: "Ich bleibe aus meiner Verantwortung gegenüber dem österreichischen Bundesheer und so lange, bis das alles ausgestanden ist." Er meint damit die Volksbefragung. Selbst die Hoffnung des Ministers, den ungeliebten General wenigstens mit Ablauf des Vertrages am 1. Februar loszuwerden, könnte enttäuscht werden. Juristen haben nämlich herausgefunden, dass nur die Unterschrift des Bundespräsidenten zählt. Und der hat das Dekret erst am 4. April unterschrieben.
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